In der vergangenen Woche ist im Rotterdamer Hafer das erste ökologisch erzeugte Palmöl angeliefert worden. Das schreibt die Süddeutsche Zeitung auf ihren Internetseiten. Das Öl wurde demnach nach den Regeln der Organisation "Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl" (RSPO) angebaut und erzeugt.
Hintergrund: Wer Plamöl in Blockheizkraftwerken einsetzt, erhält künftig nur noch dann den Nachwachsenden-Rohstoff-Bonus (Nawaro-Bonus), wenn nachgewiesen ist, dass das Öl unter nachhaltigen Bedingungen erzeugt wurde. Allerdings gab es bislang kein Zertifizierungssystem, das genaue Regeln für den Anbau des Plamöles vorschrieb. Viele Betreiber von Blockheizkraftwerken bewegen sich derzeit daher in einem rechtlichen Graubereich und sind stark verunsichert.
Das offensichtlich nach ökologisch erzeugten Richtlinien erzeugte Palmöl ist aber nicht unumstritten, heißt es weiter in dem Artikel der Süddeutschen. Danach legte die Umweltschutzorganisation Greenpeace in einem Gutachten dar, dass die Lieferung des malaysischen Palmölproduzenten United Plantation keineswegs den RSPO-Kriterien für nachhaltig hergestelltes Palmöl genüge. Im Gegenteil: United Plantation zerstöre weiterhin Regenwald und lege illegal Torfböden trocken, um stattdessen Palmen für die Ölgewinnung anzupflanzen.
Auf die RSPO könnte noch ein weiteres Problem zukommen. Dezeit wird auf EU-Ebene über ein einheitliches Zertifizierungssystem unter anderem für Palmöl nachgedacht. Ob die Anforderungen der RSPO mit denen der EU konform gehen, bleibt abzuwarten.