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Strohheizkraftwerk Emlichheim soll 75.000 t Stroh verfeuern

Die BEKW Bioenergiekraftwerk Emsland GmbH & Co. KG plant in Emlichheim (Niedersachsen) die Errichtung eines in Deutschland in dieser Form und Größenordnung bislang einmaligen strohbefeuerten Heizkraftwerks. Die Verbrennungsanlage ist für 10,2 Megawatt Bruttostromleistung und 49,8 Megawatt Feuerungswärmeleistung konzipiert.

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Die BEKW Bioenergiekraftwerk Emsland GmbH & Co. KG plant in Emlichheim (Niedersachsen) die Errichtung eines in Deutschland in dieser Form und Größenordnung bislang einmaligen strohbefeuerten Heizkraftwerks. Die Verbrennungsanlage ist für 10,2 Megawatt Bruttostromleistung und 49,8 Megawatt Feuerungswärmeleistung konzipiert. Eine Nettostromleistung von 9 Megawatt wird in das öffentliche Netz eingespeist. An die benachbarte Stärkefabrik der Emsland Group werden Prozesswärme und Hochtemperatur-Dampf geliefert. Einen weiteren Baustein ist ein Nahwärmenetz, das Liegenschaften in der Gemeinde Emlichheim mit umweltfreundlicher und klimaschonender Wärme versorgt. Insgesamt wird so eine Primärenergieausnutzung von etwa 90% erreicht. Die Bauarbeiten sollen noch im Oktober beginnen. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2011 geplant.


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Mehr als 6 Millionen Euro steuert der Bund zum Gelingen dieses Pilotprojekts bei. Davon kommen 5 Millionen aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums (BMU) für das Kraftwerk selbst, bis zu 1 Mio. aus dem KfW-Programm "Erneuerbare Energie Premium" für den Ausbau des Nahwärmenetzes und noch einmal 257.000 Euro für ein begleitendes Messprogramm, ebenfalls aus den Mitteln des BMU. Die Gesamtinvestitionen des Vorhabens betragen rund 56 Mio. Euro.


Für den Betrieb des Kraftwerks werden jährlich etwa 75.000 t Stroh benötigt. Dieser Rohstoff stammt ausschließlich aus dem regionalen Getreideanbau im Umkreis von durchschnittlich 60 km. Eine dauerhafte Versorgung der Anlage ist durch eine Beteiligung der liefernden Landwirte als Kommanditisten an dem Unternehmen sichergestellt. Bislang wurden 103 Lieferverträge über 93% der benötigten Strohmenge abgeschlossen.


Der Reststoff Stroh fand als Nebenprodukt der Landwirtschaft bisher kaum energetische Verwendung. Die innovative Technik des geplanten Bioenergiekraftwerkes wird nun dieses Biomassepotenzial erstmalig in größerem Umfang erschließen. Landwirtschaftliche Flächen außerhalb der Nahrungs- bzw. Futtermittelproduktion werden nicht in Anspruch genommen.


Vom Bau und Betrieb der Anlage profitieren Klima und Region gleichermaßen. Unter Berücksichtigung der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) sowie der verdrängten fossilen Energie können jährlich Emissionen in Höhe von rund 89.500 t CO2-Äquivalenten vermieden werden.


So weit möglich werden Aufträge für die Errichtung des Heizkraftwerks an Unternehmen aus der Region vergeben. Es entstehen ebenso Arbeitsplätze im Zuge des Anlagenbetriebes. Von den Steuereinnahmen profitiert die Kommune, von den Rohstofflieferungen die heimische Landwirtschaft, und auch die Erlöse aus der Anlage selbst verbleiben weitgehend im Land.


Die Anlage soll nicht die einzige dieser Größenordnung bleiben. Aus Sicht der BEKW eigenen sich dafür auch zwei weitere Produktionsstandorte der Emsland-Stärke wie die Werke in Cloppenburg in Niedersachsen und Kyritz in Brandenburg.

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