Die Verbraucher müssen sich in den kommenden Jahren auf höhere Strompreise einstellen. Um bis zu sieben Prozent könnten nach einem Bericht von „Spiegel Online“ die Endkundenpreise steigen.
Das Magazin beruft sich dabei auf Schätzungen der Bundesnetzagentur. Diese macht die Energiewende für die zusätzlichen Ausgaben verantwortlich. Vor allem der Bau zusätzlicher Stromtrassen werde die Verbraucher teuer zu stehen kommen.
Die Agentur schließt außerdem nicht aus, dass die Kosten in Zukunft sogar noch weiter steigen. Grund sind zusätzliche Belastungen, die mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien einhergehen. Dazu zählt die Behörde beispielsweise allein in diesem Jahr 100 Millionen Euro an Entschädigungen für Stromkunden aus der Wirtschaft, die bei Stromengpässen ihre Anlagen abschalten müssen. Mittelfristig könnten diese Zusatzausgaben sogar 270 Millionen pro Jahr betragen.
Bis zu 700 Millionen Euro werden außerdem für die flächendeckende Einführung intelligenter Stromzähler veranschlagt, 200 Millionen für elektrische Wechselrichter, um die Versorgung mit Photovoltaikstrom zu stabilisieren, schreibt das Nachrichtenportal weiter.
Zudem steige die Zahl der Unternehmen, die eine Befreiung von den Netzentgelten (Bestandteil der Stromkosten) beantragen. Das heißt, die ohnehin hohen Kosten müssen von immer weniger Stromkunden getragen werden. Das treibt die Strom-Entgelte nochmals weiter nach oben.
Angesichts dieser Kosten warnt die Bundesnetzagentur: Die Verbraucher könnten das Interesse an der Energiewende verlieren; die Akzeptanz der alternativen Energien in der Bevölkerung dürfte sinken.
Diethard Rolink