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Studie: Biogas führt nicht zu Maiswüsten oder steigenden Pachtpreisen

Die Erzeugung von Biogas führt weder zu Monokulturen noch zu steigenden Bodenpreisen. Ursache für diese Probleme ist in der Regel die boomende Veredelungswirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Biogas und Landwirtschaft", die der Biogasrat aus Berlin gestern veröffentlichte.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Erzeugung von Biogas führt weder zu Monokulturen noch zu steigenden Bodenpreisen. Ursache für diese Probleme ist in der Regel die boomende Veredelungswirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Biogas und Landwirtschaft", die der Biogasrat aus Berlin gestern veröffentlichte. Der Biogasrat ist ein Zusammenschluss von 40 Energieversorgern, Energiedienstleistern und Herstellern von Biogasanlagen und Komponenten. Untersucht wurden die Auswirkungen der Biogasproduktion auf die deutsche Landwirtschaft. Vor dem Hintergrund der immer wieder aufflammenden "Teller-Tank-Diskussion" wurden Pacht-, Boden- und Nahrungsmittelpreisentwicklung sowie die Nachhaltigkeit der Biogaserzeugung analysiert.


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Im Ergebnis zeigt die Studie, dass sich die Vorwürfe gegenüber der Biogasbranche im Bereich der Landwirtschaft in den meisten Fällen umfassend zurückweisen lassen.

Steigende Rohstoffpreise können, wie die Untersuchung zeigt, weitestgehend auf Weltmarkteinflüsse, Klimaschwankungen und zunehmende Finanzspekulationen zurückgeführt werden. "Allein die untergeordnete Stellung der Energiepflanzenproduktion in der Agrarproduktion entkräftet Behauptungen einer signifikanten Beeinflussung der Pachtpreisentwicklung oder negativer Auswirkungen auf die Anbaugewohnheiten durch die Biogasproduktion" betont Reinhard Schultz. Nur 650.000 der insgesamt 18,7 Mio. Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche in Deutschland werden zum Anbau von Pflanzen für die Biogasproduktion verwendet. Es konnte gezeigt werden, dass auch im Bereich der viel diskutierten "Vermaisung" die Problematik weniger bei der Biogas-, sondern vielmehr bei der Futtermittelproduktion zu suchen ist. In Veredelungs- und Milchviehregionen kann der Maisanteil auf bis zu 50% der Gesamtanbaufläche ansteigen und insofern eine echte Bedrohung für Bodenbeschaffenheit und Artenreichtum darstellen.


Auch die Verwertung der Gärreste aus der Biogasproduktion bringt positive Effekte. Die Treibhausgas-Einsparungspotenziale von bis zu 4000 g CH4 (Methan) gegenüber unvergorener Rindergülle und die gute Umweltverträglichkeit sprechen für sich. Vor allem in Regionen mit hohem Viehanteil vermag die Biogasproduktion den ökologischen Belastungsdruck durch Gülle nachhaltig zu mindern. Hinzu kommt ein ökonomischer Mehrwert von bis zu 350 €/ha gegenüber Mineraldüngern, der durch die Entkoppelung vom Ölpreis besonders attraktiv erscheint.


Auf Grundlage der Studienergebnisse spricht der Biogasrat Handlungsempfehlungen für den künftigen Entscheidungs- und Entwicklungsprozess aus:

  •    - Der Anbau von Feldfrüchten für die Lebens- und Futtermittelversorgung sowie für die energetische Nutzung muss denselben Regeln einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Praxis unterworfen werden. Der Greening-Prozess der europäischen Agrarpolitik und das deutsche landwirtschaftliche Fachrecht sind der geeignete Rahmen.
  • Die Förderungsmechanismen und Rechtsgrundlagen sollten so angelegt werden, dass sie eine gute landwirtschaftliche Praxis in Bezug auf Fruchtfolge und Nährstoffmittelmanagement anregen. Einseitige Regulierungen oder künstliche Einschränkungen des Einsatzmixes sind auf jeden Fall zu vermeiden.
  • Daran anknüpfend sollten Anreize für die Entwicklung alternativer Einsatzstoffe gesetzt werden, ohne dabei damit verbundene höheren Flächenverbrauch aus dem Blick zu verlieren.
  • Kooperationsmodelle jedweder Art für die Errichtung und den Betrieb von Biogasanlagen und Biogaseinspeiseanlagen sollten verstärkt gefördert werden, um die Risiken des landwirtschaftlichen Strukturwandels abzufedern und Biogas langfristig als Erwerbsalternative für landwirtschaftliche Betriebe zu etablieren.
  • Das vorhandene Potenzial von biogenen Reststoffen liegt jährlich bei ca. 24,5 Mio. Tonnen, was einer Leistung von insgesamt (elektrisch und thermisch) 5,65 TWh entspricht. Bei entsprechender Der Weichenstellung könnten bis 2020 bis zu 50% davon für die Biogaserzeugung erschlossen werden.


Die Studie des Biogasrat e.V. steht hier zum Download bereit.

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