Der Brennstoffpreis und die Wärmeverwertung haben beim Betrieb von Pflanzenöl-Blockheizkraftwerken (BHKW) einen entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit. So ist ein kostendeckender Betrieb von Blockheizkraftwerken nur bei fachgerechter Auslegung und sorgfältiger Betreuung möglich. Das wurde bei dem Fachgespräch zum Thema "Pflanzenöl-Blockheizkraftwerke - Projektbewertung für die Finanzierung und Investition" deutlich, das kürzlich vom Centralen Agrar-Rohstoff-Marketing- und Entwicklungs-Netzwerk (CARMEN) in Rottersdorf bei Landau an der Isar organisiert wurde.
Die rund 80 Teilnehmer konnten sich über wichtige wirtschaftliche Kennzahlen, technische Aspekte und rechtliche Rahmenbedingungen informieren. Nach Angaben von CARMEN ist die Kenntnis grundlegender technischer Parameter eine Voraussetzung zur Beurteilung, ob eine Investition in ein Blockheizkraftwerk sinnvoll und ökonomisch rentabel sei. In einem Blockheizkraftwerk werde durch die Verbrennung eines Kraftstoffs \- in diesem Fall zertifiziertes Pflanzenöl \- gleichzeitig Strom und Wärme produziert. Stromwirkungsgrade von 40 % bis maximal 50 % seien als realistisch anzusehen; mehr lasse die derzeitige Technik nicht zu. Auch die entstehende Wärme sollte in vollem Umfang genutzt werden, so CARMEN.
Um geeignete Nutzungskonzepte müsse sich der Betreiber eines Blockheizkraftwerks allerdings selber kümmern, denn im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sei nur die Abnahme und Mindestvergütung für den erzeugten Strom gesichert. Auch bei der Beschaffung des Kraftstoffs müsse laut CARMEN auf viele Aspekte geachtet werden. Neben der richtigen Lagerung sei die Herkunft des Pflanzenöls entscheidend, da ab Anfang 2011 für Pflanzenöl ein Nachhaltigkeitsnachweis erbracht werden müsse. Neben diesen grundlegenden Vorbedingungen für eine rentable Investition wurde bei dem Fachgespräch auch eine Prognose der zu erwartenden Erträge und Kosten vorgenommen.