In dem deutschlandweit ersten Kooperationsprojekt liefert der Biokraftstoffhersteller Verbio Biomethan an die Stadtwerke München (SWM). Das von Verbio produzierte "Verbiomethan" wird ausschließlich aus landwirtschaftlichen Reststoffen hergestellt, ohne das Lebensmittel verwendet werden. Unabhängige Analysen sollen laut Herstellerangaben bestätigen, dass mit Verbiomethan gegenüber Benzin oder Diesel bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen entstehen.
Verbiomethan soll an der Tankstelle nicht teurer sein als Erdgas und fast 50 Prozent günstiger als herkömmliches Benzin. Die Stadtwerke München mischen dem Erdgas zu 50 Prozent Verbiomethan bei, wodurch Erdgasfahrzeuge rund 60 Prozent weniger CO2 emittieren als Benziner oder Dieselfahrzeuge. Das Verbiomethan wird aus Schlempe erzeugt, die bei der Bioethanolproduktion anfällt. Das laut Hersteller "weltweit einzigartige Konzept" der Bioraffinerie besteht aus einer Bioethanolanlage, einer Biogasanlage und Düngemittelproduktion.
Von den eingesetzten Rohstoffen würden über 90 Prozent in Energie in Form von Bioethanol und Biomethan umgewandelt. Der Rest, die anorganischen Komponenten der Schlempe, gehen als Biodünger in den Kreislauf zurück und ermöglichen dadurch ein Höchstmaß an nachhaltiger Landwirtschaft. Das Verbiomethan wird auf Erdgasqualität gebracht und in das bestehende Erdgasnetz eingespeist oder steht als Kraftstoff zur Verfügung.
Verbio hat sich zum Ziel gesetzt, alle deutschen Erdgastankstellen auf nachhaltiges, reststoffbasiertes Biomethan umzustellen. Ab Anfang 2011 verfüge der Hersteller jährlich über rund 500 GWh Verbiomethan, sodass bereits 25 Prozent der Erdgastankstellen in Deutschland versorgt werden könnten. Bis 2015 werde die Produktion auf 2.000 GWh ausgebaut.