Der Biokraftstoffkonzern Verbio setzt bei der Verbesserung der Energiebilanz seiner Werke massiv auf die Biogasproduktion. In Zörbig am kleineren der beiden Bioethanolstandorte des Unternehmens wurde die mit Schlempe als Rohstoff arbeitende erste Verbio-Biogasanlage in Betrieb genommen. Das meldet der Nachrichtendienst Agra-Europe.
In mehreren 9.000-Kubikmeter-Vergärern verarbeiten künftig Bakterien die Schlempe aus der Bioethanolproduktion zu 52 % Methan und anderen Gasen. Das aufbereitete Biogas soll ab dem dritten Quartal dieses Jahres in das Netz der Mitgas eingespeist werden.
Umgerechnet können laut Verbio mit der Vergärung rund 240 Mio. kWh erzeugt werden. Bis es mit der Einspeisung so weit ist, wird die anfallende Wärme für den Eigenbedarf der Bioethanolanlage genutzt.
Ein ähnliches Konzept verfolgt Verbio in Schwedt, wo mit einer Kapazität von 200.000 m3 Bioethanol eine fast doppelt so große Anlage wie in Zörbig steht. Auch dort soll Biogas eingespeist werden, und zwar ins Netz von EWE. Die Biogasleistung wird mit 30 MW thermisch genauso groß sein wie in Zörbig, so dass nur knapp die Hälfte der Schlempe in die Vergärer wandert und die andere Hälfte nach wie vor als Futtermittel angeboten wird.
Im Endausbau soll Verbios Biogaskapazität auf eine thermische Leistung von 125 MW steigen, davon 45 MW in Zörbig und 80 MW in Schwedt.