Rund 1700 Kubikmeter Gülle sind am Mittwoch von einem Hof durch den Bach Neye in die Neyetalsperre im Oberbergischen Kreis (NRW) geflossen. Nach Angaben der Rheinischen Post ist das zwar kein Trinkwassersee mehr, die Folgen für Natur und Umwelt sollen aber dennoch katastrophal, sagt die EWR als Eigentümer. Die Ermittlungen laufen.
Passiert ist der Unfall auf einem Betrieb in Halver. Hier war ein Schieber bei einem Güllelager geöffnet, so dass der Dünger in den Bach floss. Dem Vernehmen nach soll der Landwirt den Vorfall selbst angezeigt haben und behaupten, Unbekannte hätten die Leitung geöffnet, schreibt die Zeitung.
"Gülle ist nicht gleich Gülle. Die Ergebnisse müssen wir abwarten", wird ein Mitarbeiter der Stauseegesellschaft EWR zitiert. Ein Wasserexperte habe sich bereits ein Bild des Ausmaßes der Verseuchung gemacht. Außerdem würden weitere Proben genommen, um die Auswirkung der Gülleeinleitung auf den Bach und die Talsperre zu ermitteln. Schon jetzt sei aber davon auszugehen, dass Flora und Fauna der Talsperre und der Uferzone nachhaltig beschädigt sind.
"Die Katastrophe wird uns noch länger beschäftigen", so ein Wasserwirtschaftler. Jetzt gehe es darum, Gegenmaßnahmen einzuleiten, den Schaden zu begrenzen, den Verursacher zu finden und die Schuldfrage zu klären. Die Behörden werden nun den Vorfall weiter untersuchen.