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BMEL zieht Erntebilanz

Die deutsche Getreide- und Rapsernte hat in diesem Jahr durchschnittliche Erträge gebracht. Das zeigt die aktuelle Erntebilanz des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Dahinter steht allerdings eine ungewöhnlich große Spannweite von Ernteergebnissen, die je nach Standort sehr unterschiedlich ausfallen.

Lesezeit: 5 Minuten

Die deutsche Getreide- und Rapsernte hat in diesem Jahr durchschnittliche Erträge gebracht. Das zeigt die aktuelle Erntebilanz des Bundeslandwirtschaftsministeriums.


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Dahinter steht allerdings eine ungewöhnlich große Spannweite von Ernteergebnissen, die je nach Standort sehr unterschiedlich ausfallen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt bewertet die durchschnittlichen Zahlen differenziert. "Fest steht, dass im Vergleich mit den Rekordergebnissen des Vorjahres meist deutlich geringere Erträge zu verzeichnen sind. Dennoch wurde der mehrjährige Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2014 sogar noch etwas übertroffen. Gerade bei den wichtigsten Kulturen, Winterweizen und Wintergerste, liegen die Ergebnisse deutlich über den bisherigen Schätzungen."


Schmidt hat aber auch diejenigen Betriebe im Blick, die unter den Ernteeinbußen leiden. "Trotz der durchschnittlichen Zahlen gibt es Betriebe, die als Folge der zum Teil bis in den Sommer hinein andauernden Trockenheit große Ertragseinbußen erlitten haben", sagte Schmidt.


Die wichtigsten Details zur Ernte:


Die deutsche Getreideernte wird einschließlich Körnermais insgesamt rund 48,2 Millionen Tonnen erreichen. Das mehrjährige Mittel (2009 - 2014: 46,8 Millionen Tonnen) wird damit leicht übertroffen (+ 3,0 Prozent). Dies ist das vorläufige Ergebnis der "Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE)" auf der Basis von repräsentativen Ertragsmessungen.


Insgesamt wurde auf etwa 6,54 Millionen Hektar Getreide zur Körnergewinnung angebaut, eine etwas größere Fläche als im Vorjahr. Die Hektarerträge sind bei Getreide im Erntejahr 2015 durchschnittlich ausgefallen. Nimmt man alle Getreidearten zusammen, so erreicht der Hektarertrag nach den bisher vorliegenden Messungen 73,7 Dezitonnen und liegt damit um 8,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Das mehrjährige Mittel (71,2 Dezitonnen je Hektar) wird um 3,6 Prozent überschritten.


Weizen ist in Deutschland die wichtigste Getreideart: 26,4 Millionen Tonnen wurden geerntet, 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Mehr als 98 Prozent dieser Menge entfällt auf Winterweizen, der zugleich – abgesehen von Körnermais – das höchste Ertragspotenzial unter den Getreidearten aufweist. In diesem Jahr werden für Winterweizen im Bundesdurchschnitt Hektarerträge von 81 Dezitonnen erreicht. In Norddeutschland liegen wie in den Vorjahren die Erträge noch wesentlich höher, auf leichten Böden wie etwa in Brandenburg oder auf von Trockenheit besonders betroffenen Standorten deutlich niedriger.


Die Roggenernte fällt 2015 mit 3,35 Millionen Tonnen deutlich geringer aus als die Ernte des Vorjahres (- 13 Prozent). Die Landwirte schränkten den Anbau geringfügig ein und die sehr guten Hektarerträge des vergangenen Jahres konnten bei Weitem nicht erreicht werden. Zur Nahrungsmittelproduktion in Deutschland werden weniger als eine Million Tonnen Roggen benötigt. Daher stehen recht große Mengen für andere Verwendungen sowie für den Export zur Verfügung.


Die Ernte der Wintergerste, der am frühesten abreifenden Getreidekultur, erbrachte Hektarerträge von 76,9 Dezitonnen, fast so viel wie im Vorjahr. Bei einer leicht ausgedehnten Anbaufläche übertrifft die Erntemenge mit 9,7 Millionen Tonnen diejenigen der letzten Jahre deutlich (+ 15,2 Prozent gegenüber dem mehrjährigen Mittel). Das Ertragsniveau der Sommergerste fiel mit 55 Dezitonnen pro Hektar am erfreulichsten aus. Von einer etwas gestiegenen Anbaufläche wurden etwa 2,03 Millionen Tonnen Sommergerste eingebracht, die zum überwiegenden Teil zur Herstellung von Braumalz verwendet wird.


Beim Hafer wurde bei mäßigen Erträgen die kleinste bisher verzeichnete Haferernte von nur 582 000 Tonnen eingebracht. Für den Körnermais ist 2015 ein problematisches Jahr. Er litt in seiner Entwicklung an vielen Standorten in besonderem Maße unter der Trockenheit. Auf Grund des späteren Erntezeitpunkts ist eine Ernteschätzung derzeit nur mit Einschränkungen möglich.


Die Qualität der Getreideernte 2015 ist sehr zufriedenstellend. Weizen verzeichnet im Durchschnitt einen etwas höheren Proteingehalt als im Vorjahr. Die Roggenernte zeigt gute bis sehr gute Backqualitäten.


Für die Preisbildung sind die Entwicklungen an den internationalen Märkten von erheblicher Bedeutung. Für die EU-28 geht die Europäische Kommission von einer Erntemenge aus, die niedriger als im Vorjahr, aber knapp über dem mehrjährigen Durchschnitt liegen wird. Die globalen Getreidemärkte sind derzeit relativ gut versorgt, auch wenn die weltweiten Erntemengen an Weizen und Mais nicht ganz an die Rekordwerte des Vorjahres heranreichen.


Die relativ reichliche Marktversorgung prägte auch die Preisentwicklung an den internationalen Märkten. Der FAO-Index der Getreidepreise an den internationalen Märkten erreichte im Mai 2015 den tiefsten Stand seit fünf Jahren, bevor er dann wieder etwas anstieg. Für die Konkurrenzfähigkeit des deutschen Exports und das Preisniveau am Binnenmarkt wirkte sich die Abwertung des Euro zum US Dollar im letzten Wirtschaftsjahr positiv aus. Die Erzeugerpreise in Deutschland liegen, mit einer gewissen Bandbreite, etwa auf dem vergleichbaren Vorjahresniveau, wobei Futterweizen mit + 7 Prozent im Jahresvergleich am günstigsten abschneidet.


Die Ernte an Winterraps, der in Deutschland bedeutendsten Ölfrucht, fällt wegen eines verringerten Flächenumfangs und widriger Witterungsbedingungen klein aus. Daneben könnte auch Schädlingsbefall eine Rolle gespielt haben. Mit knapp 5,0 Millionen Tonnen liegt die Erntemenge um 20,0 Prozent unter der Erzeugung von 2014 und um 8,2 Prozent unter dem mehrjährigen Mittel. Die Ölgehalte der bisher im Rahmen der BEE untersuchten Rapsproben liegen im mehrjährigen Vergleich vergleichsweise hoch.

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