Wie das Landvolk unter Berufung auf die Anbaueinschätzung des EU-Dachverbandes des Getreide- und Futtermittelhandels (Coceral) mitteilt, haben die Landwirte 2008 rund 10,1 Mio. ha Ackerfläche mit diesen drei Ölfrüchten bestellt. Das ist ein Plus von 3,6 %. Mit 6,16 Mio. ha favorisierten sie dabei nach wie vor den Raps, auch wenn dieser rund 1,3 % weniger Fläche mit seinem Blütenteppich überziehen wird als im vergangenen Jahr. Der Anbau von Sonnenblumen wuchs dagegen um satte 14,9 % auf jetzt 3,65 Mio. ha, während das Sojabohnenareal der Gemeinschaft um weitere 9,4 % auf nur noch 327 000 ha schrumpfte. In den einzelnen Ländern haben die Landwirte ihre Anbauplanungen jedoch höchst unterschiedlich gestaltet. So werden Frankreich (- 7,6 % auf 1,48 Mio. ha Raps) und Deutschland (- 7,5 % auf 1,43 Mio. ha) auch in diesem Jahr die führenden Lieferanten von Rapsöl in der EU bleiben, auch wenn die Landwirte dort den Rapsanbau kräftig eingeschränkt haben. In Polen wuchs das Rapsareal dagegen um 5,5 % auf 750 000 ha, während es in Großbritannien mit 598 000 ha fast stagnierte. Dagegen weiteten die rumänischen Landwirte den Rapsanbau kräftig aus, und zwar um 27,3 % auf 420 000 ha. Bei einem normalen Witterungsverlauf könnte das neue Mitgliedsland damit zum sechstgrößten Rapserzeuger der EU werden, knapp vor Dänemark.
Sonnenblumen boomen in Spanien
An der Ausweitung des Sonnenblumenareals zur Ernte 2008 sind die rumänischen Landwirte ebenfalls erheblich beteiligt. Mit derzeit 920 000 ha wuchs die Sonnenblumenfläche in Rumänien gegenüber 2007 um rund ein Drittel. Einen Boom erlebt die Sonnenblumensaat auch in Spanien, wo das Areal um 21,5 % auf 730 000 ha wuchs und in Frankreich, wo die Fläche um 10,5 % auf 580 000 ha zunahm. Die deutschen Landwirte weiteten den Anbau von Sonnenblumen zwar ebenfalls aus, der Umfang nimmt sich mit insgesamt 26 000 ha gegenüber anderen Ländern jedoch immer noch bescheiden aus, auch wenn die Fläche gegenüber dem Vorjahr um rund ein Drittel gestiegen ist.