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NABU: "Biogaserzeugung ist umweltschädlich"

Der NABU Schleswig-Holstein hat in einem aktuellen Papier die Biogasbranche angegriffen. So heißt es in dem Hintergrundbericht zu Agrargasanlagen, sie arbeiteten weder besonders energieeffizient, noch leisteten sie einen positiven Beitrag zum Klimaschutz. Der Biogasrat zeigte sich empört und hält mit einer eigenen Studie dagegen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der NABU Schleswig-Holstein hat in einem aktuellen Papier die Biogasbranche angegriffen. So heißt es in dem Hintergrundbericht zu Agrargasanlagen, sie arbeiteten weder besonders energieeffizient, noch leisteten sie einen positiven Beitrag zum Klimaschutz. Zudem gefährden sie nach Ansicht der Naturschützer durch den Maisanbau Boden, Grundwasser, Seen und Fließgewässer sowie die Biodiversität. „Sie sind ohne wenn und aber umweltschädlich.“ Ausnahmen bildeten nur Anlagen, die Rest- und Abfallstoffe verwerten sowie die Abwärme sinnvoll einsetzen. Windkraft- und Photovoltaikanlagen seien dagegen deutlich effizienter.


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Neben der schlechten Klimabilanz kritisiert der NABU auch die Verdrängung des Futtermittelanbaus durch Energiemais. So werde im Zuge des Biogasbooms in Südamerika verstärkt Soja für deutsche Viehbestände angebaut. Dafür würden dort riesige Grünländereien bis hin zu Waldland in Äcker umgewandelt, was zur Emission gewaltiger Kohlendioxidmengen aus dem Boden führt. „Im Ergebnis können somit unsere Biogasanlagen zwar helfen, die deutsche Klimaschutzstatistik aufzupolieren. Dafür verschlechtern sie aber die Treibhausgasbilanzen anderer Länder enorm“, heißt es in dem Papier weiter.




Der Verein kommt zu dem Schluss, dass der Maisanbau unter allen Anbauformen das größte Potenzial an Umweltbelastungen besitzt.




Biogasrat geht an die Decke




Als „tendenziös und in großen Teilen schlichtweg unwahr“ bezeichnet der Geschäftsführer des Biogasrates, Reinhard Schultz, die NABU-Vorwürfe. Bei der Beantwortung der durchaus berechtigten Frage nach den ökologischen Konsequenzen einer veränderten Energieproduktion helfe es wenig, die Biogasbranche einseitig mit Falschaussagen zum Sündenbock zu machen und vor den eigentlichen Problemen die Augen zu verschließen.




„Eine neutrale Studie hat unlängst gezeigt, dass bei allen untersuchten Anlagekonzepten Treibhausgasemissionen eingespart werden und positive Umwelteffekte, beispielsweise durch den Einsatz von Gülle, erzielt werden“, konterte Schultz.

 

Nabu Schleswig-Holstein hingegen kreiere für seine Argumentationskette – völlig an der Realität vorbei – eine 500 kW-Biogasanlage mit Maissubstrat ohne sinnvolle Abwärmenutzung und mit extrem langen Transportwegen für Substratanlieferungen, die nur dem Zweck dient, die Biogasbranche öffentlich zu diffamieren. Dass diese Anlage in der Realität jedoch weder den gesetzlichen Anforderungen noch dem Stand der Technik entspricht und keinesfalls wirtschaftlich zu betreiben wäre, sei für NABU reine Nebensache, empört sich der Biogasrat.

 

Zum Thema Mais sagte Schultz: “Wir haben nachgewiesen, dass hierfür in erster Linie der hohe Futtermittelbedarf in Veredelungs- und Milchviehregionen verantwortlich ist. Hier kann der Maisanteil auf bis zu 50 % der Gesamtanbaufläche ansteigen und insofern eine echte Bedrohung für Bodenbeschaffenheit und Artenreichtum darstellen.“

 

Entschieden weist der Biogasrat auch die Behauptung des NABU zurück, die Biogaserzeugung sei für Produktionsverlagerungen nach Südamerika verantwortlich. „In Deutschland werden lediglich auf. 650.000 ha Pflanzen für die Biogaserzeugung angebaut. Gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche von 18,7 Mio. ha in Deutschland ist der Anteil sogar noch ausbaufähig ohne in Konkurrenz zur Futter- oder Nahrungsmittelproduktion zu treten“, betont Schultz.

 

Zudem werde der Einfluss der Biogaserzeugung auf die Entwicklung der Pachtpreise überschätzt: „Die Pachtpreise steigen vor allem in Regionen, in denen die Tierbestände immer größer werden. Die Flächenbindung für Großvieheinheiten, wie Rinder und Schweine, führt bei boomender Veredelungswirtschaft zu hohem Flächenbedarf und damit zu höheren Pachtpreisen.“ (ad)

 

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