Investitionsboom im Südwesten: Die elf Bezugs- und Absatzgenossenschaften (BAG) in Baden-Württemberg haben in den ersten neun Monaten des Jahres einen großen Ansturm der Landwirte bemerkt. Das zeigt sich auch in den Umsätzen, die 2011 um 21 % auf mehr als 38 Mio. Euro geklettert sind.

Wie der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) erklärt, waren vor allem neue Maschinen gefragt; aber auch das Ersatzteilgeschäft ist gut gelaufen. Die Betriebsmittel für die Landwirte als Hauptumsatzträger der BAG sind in diesem Takt ebenfalls mitgegangen. Die Umsätze wurden hier um 22 % auf 137 Mio Euro ausgeweitet.

Fast die Hälfte davon entfällt auf höhere Preise, die ihre Quelle in den gestiegenen Getreide- und Energiepreisen haben. Die höheren Energiepreise und der Investitionsboom sind damit die wichtigsten Umsatztreiber für die ersten drei Quartale gewesen. Das wird aus dem jüngsten BWGV-Zwischenbericht deutlich. Demnach lagen die Getreidepreise im Berichtszeitraum deutlich über dem Vorjahreswert, fielen aber nach der Ernte 2011 wieder zurück. Insgesamt sind dem Genossenschaftsverband zufolge von den BAG von Anfang Januar bis Ende September 468 Mio Euro umgesetzt worden, das waren 19,6 % mehr als im Jahr vorher.

Deutlich weniger Getreide erfasst

Enttäuschend ist dem BWGV zufolge hingegen die Ernte 2011 verlaufen. Mit 204 000 t Weizen, Gerste, Raps, Roggen, Hafer und anderen Ackerfrüchten hätten die Genossenschaften ein Viertel weniger erfasst als im Vorjahr. Dabei entfalle mehr als die Hälfte der Ernte auf Weizen. Am härtesten sei gleichwohl der Raps mit einem Rückgang um 45 % betroffen gewesen; dafür sei die Qualität hier aber insgesamt überdurchschnittlich gewesen. (AgE)