Heute stimmt der neue EU-Berufungsausschuss in Brüssel über die Zulassung von vier gentechnisch veränderten Sojabohnensorten als Futter- und Lebensmittel ab. Der Sprecher für Agrogentechnik der Grünen, Harald Ebner, kritisiert hierzu die Haltung der Bundesregierung. Diese habe sich schon im November für die Zulassung der GVO-Bohnen ausgesprochen. „Das belegt einmal mehr das Doppelspiel von Agrarministerin Aigner, die sich in der Öffentlichkeit gerne Gentech-kritisch und verbrauchernah gibt, um dann, wenn es auf EU-Ebene zur Sache geht, entgegengesetzt zu handeln“, so Ebner. Er forderte die Ministerin auf, heute gegen die Zulassung der Bohnen zu stimmen, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren.
Die Bohnen von Bayer sollen erstmals in der EU als Lebens- und Futtermittel zugelassen werden. Sie sind resistent gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat. Der Stoff steht im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu stören und negativ auf die Entwicklung von Föten zu wirken. 2017 soll Glufosinat vollständig verboten werden. „Es wäre also komplett widersinnig, wenn jetzt eine Sojabohnensorte für zehn Jahre als Lebens- und Futtermittel zugelassen würde, die garantiert Rückstände dieses Gifts enthält“, erklärt der Grünen-Sprecher dazu abschließend. (ad)
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