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7. Osnabrücker Geflügelsymposium: Handel muss Tierwohl-Kosten weitergeben

Trotz steigender Kosten durch mehr Tierwohl kann die deutsche Geflügelwirtschaft wettbewerbsfähig bleiben. Das war das Fazit des 7. Osnabrücker Geflügelsymposiums am vergangenen Mittwoch an der Hochschule Osnabrück. Wichtig sei aber, dass der Lebensmitteleinzelhandel mitspiele und die Mehrkosten trage.

Lesezeit: 2 Minuten

Trotz steigender Kosten durch mehr Tierwohl kann die deutsche Geflügelwirtschaft wettbewerbsfähig bleiben. Das war das Fazit des 7. Osnabrücker Geflügelsymposiums am vergangenen Mittwoch an der Hochschule Osnabrück. Wichtig sei aber, dass der Lebensmitteleinzelhandel mitspiele und Mehrkosten durch Tierwohlmaßnahmen an die Verbraucher weitergebe, lautete der Tenor.

 

„Die Öffentlichkeit erwartet von uns, dass wir über das gesetzliche Maß hinausgehen und uns umfassend um das Tierwohl kümmern“, sagte Prof. Dr. Rudolf Preisinger von Lohmann. Politische Vorgaben seien nicht nötig, vielmehr regele dies der Markt. Allerdings dürfe Tierwohl nicht bloß als Marketingmaßnahme benutzt werden, forderte Preisinger. Die Kosten beispielsweise für geringere Besatzdichten, für mehr Auslauf, für unbehandelte Schnäbel und vor allem für die Aufzucht der männlichen Küken müssten an die Verbraucher weitergegeben werden.

 

Bei Eiern beliefen sich diese Mehrkosten auf nur 10 Euro pro Person und Jahr, rechnete Preisinger vor. Die Niederlande seien in dieser Hinsicht ein positives Beispiel. Dort gibt es das „Kip van morgen“ (Huhn von morgen), das sich durch besonderes Tierwohl auszeichnet. Die führenden Supermarktketten des Landes haben sich darauf verständigt, nur noch Fleisch mit Label zu verkaufen, berichtete Agraringenieur Peter van Horne von der Universität Wageningen. Ein Kilogramm Brustfilet koste dann im Supermarkt etwa 1,50 Euro mehr.

 

Ob der Verbraucher auf Dauer bereit sei, dies zu bezahlen, müsse sich noch zeigen. Allerdings sei es schwierig, die deutsche Geflügelwirtschaft vor der Konkurrenz beispielsweise aus der Ukraine zu schützen, warnte Prof. Dr. Hans-Wilhelm Windhorst, Leiter des WING. Dort könnten Eier und Geflügelfleisch deutlich günstiger produziert werden – ohne entsprechende Tierwohlmaßnahmen. Auch in dieser Hinsicht sei nicht der Gesetzgeber gefordert sondern der Einzelhandel. „Der Handel muss sich positionieren“, forderte Windhorst.

 

Angesichts der rasant wachsenden Weltbevölkerung und der damit steigenden Nachfrage nach tierischen Proteinen komme der Geflügelwirtschaft eine wachsende Bedeutung zu, betonte Prof. Dr. Harald von Witzke von der Humboldt- Universität Berlin. Aufgrund seiner guten Futterverwertungsrate sei Geflügel deshalb bei knapper werdenden Ressourcen die am besten geeignete Nutztierart, um der steigenden Nachfrage zu begegnen.

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