Am Freitag haben 800 Menschen auf der ersten „Wir haben es satt! Agrarindustrie abwählen!“-Demonstration in Thüringen für eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft demonstriert. Angeführt wurde die Demonstration von 10 Traktoren und Imkerfahrzeugen.
„Wenn die Landesregierung Thüringens den Willen der Bevölkerung nach einer bäuerlichen, vielfältigen sowie fairen Landwirtschaft weiterhin nicht ernst nimmt und Investitionen in industrielle Massentierhaltung und Land-Spekulation weiterhin den Boden bereitet, wird sie weitere Proteste ernten. Wir brauchen einen besseren Zugang zu Land für junge Bauern und eine Förderung des ökologischen Landbaus sowie des Lebensmittelhandwerks“, so der Imker und Sprecher des Demo-Bündnisses Michael Grolm (AbL-Vorsitzender Mitteldeutschland).
„Wer in Thüringen zukünftig noch mehr Schweine- und Hühnerfleisch für den Weltmarkt produzieren will, hat nichts aus den aktuellen russischen Sanktionen gegen europäische Lebensmittel gelernt. Der Markt unserer Bauern liegt in Europa, wir brauchen mehr Wochenmarkt statt Weltmarkt. Deswegen lehnen wir das Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) und Kanada (CETA) ab – es würde den Konzernen nur noch stärker die Grundlagen unseres Lebens wie Boden und Saatgut in die Hände treiben. Wir brauchen kein Investorenschutz-Abkommen oder Schiedsgerichte, die Agrarkonzernen helfen gegen europäisches Lebensmittelrecht zu klagen. Diese Art von Freihandelsabkommen haben wir satt!“, ergänzte Jochen Fritz, Sprecher der bundesweiten Kampagne „Meine Landwirtschaft“.