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AbL-Aktion vor französisch-polnisch-deutschem Ministertreffen in Berlin

Mit einer spontanen Aktion haben am Montag Milchbauern an die in Berlin versammelten drei Landwirtschaftsminister von Polen, Frankreich und Deutschland appelliert, nicht länger die Exportinteressen großer Molkereikonzerne über die Existenzinteressen Hunderttausender europäischer Milcherzeuger zu stellen.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit einer spontanen Aktion haben am Montag Milchbauern an die in Berlin versammelten drei Landwirtschaftsminister von Polen, Frankreich und Deutschland appelliert, nicht länger die Exportinteressen großer Molkereikonzerne über die Existenzinteressen Hunderttausender europäischer Milcherzeuger zu stellen.

 

„Es kommt täglich mehr Milch auf den Markt als zu vernünftigen Preisen abgesetzt werden kann. Dieser Milchüberschuss hat zu einem existenzbedrohlichen Absturz der Erzeugerpreise geführt. Mit jedem Liter Milch machen die Höfe Verlust“, erklärte Georg Janßen, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in Berlin.


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Milchbäuerin Johanna Böse-Hartje aus Niedersachsen beschreibt die aktuelle Situation:  „Während europäische Export-Molkereien für das erste Halbjahr Gewinne vermelden, rutschen wir Milchviehhalter immer stärker in die Verschuldung. Es wird zwar weiter munter exportiert, aber zu ruinösen Preisen. Die Molkereien halten sich schadlos. Was sie im Verkauf weniger erlösen, holen sie sich voll und ganz bei den Bauern, indem sie die Erzeugerpreise senken. Und unser Bundesminister Schmidt stützt diesen Kurs auch noch.“


„Wir müssen runter von den Überschüssen, damit das Preisdumping aufhört“, fordert Böse-Hartje, die aus Protest mehrere Tage mit der Trecker-Staffelfahrt des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter von Ostfriesland Richtung München unterwegs war. „Die Bauern sind bereit, weniger Milch zu melken, damit sich der Markt erholen kann. Wir brauchen aber einen koordinierenden Rahmen, damit die Mengenreduzierung einzelner Betriebe nicht verpufft, indem andere Betriebe ihre Erzeugung noch steigern. Die Molkereien wollen diesen Rahmen nicht schaffen, deshalb muss die Politik uns dabei unterstützen“, fordert sie.


Auf einem Banner der AbL-Aktiven in Berlin stand daher der Spruch: „Wir sind bereit. Runter von den Überschüssen. Jetzt seid Ihr dran!“ Sie rufen die einflussreichen Minister der großen europäischen Agrarländer Frankreich, Deutschland und Polen auf, am Montag kommender Woche (07.09.) im EU-Agrarministerrat eine Bonuszahlung an Betriebe zu beschließen, die ihre Milchmenge in der jetzigen Phase kurzfristig um einige Prozent absenken. Bezahlt werden soll das aus den aktuell letztmalig erhobenen Superabgaben. Diese Abgaben müssen Betriebe zahlen, die im letzten Quotenjahr ihre Milchquote überschritten haben.


„Das ist Geld von Milcherzeugern und muss im Sinne aller Milchbauern eingesetzt werden. Die Forderung des Deutschen Bauernverbands und der Milchindustrie, mit dem Geld weitere Exportoffensiven zu finanzieren, lehnen wir strikt ab. Exporte zu Dumpingpreisen richten sich hier wie auch in den Zielländern gegen bäuerliche Milchviehbetriebe. Das ist keine Hilfe, das verschlimmert die Situation noch“, warnt der AbL-Geschäftsführer Janßen.


„Diese Exportstrategie von Milchindustrie und Bauernverband widerspricht auch den immer stärker vorgetragenen Wünschen der Gesellschaft nach einer regional verankerten bäuerlichen Landwirtschaft mit tiergerechten und umweltschonenden Wirtschaftsweisen zu fairen Preisen. Die Beschlüsse der Minister gehen uns daher alle an“, so Janßen.

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