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AbL: Rübenanbauern drohen Verhältnisse wie im Milch- und Schweine-Bereich

Nach dem Ende der Zucker-Marktordnung drohen den europäischen Rübenbauern nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ähnlich ruinöse Verhältnisse wie den Milch- und Schweinebauern. Ab 2017 werden die bestehenden Mengenbegrenzungen und die Mindestpreise bei Zuckerrüben wegfallen.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach dem Ende der Zucker-Marktordnung drohen den europäischen Rübenbauern nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ähnlich ruinöse Verhältnisse wie den Milch- und Schweinebauern.

 

Der AbL-Landesverband Niedersachsen/Bremen verweist darauf, dass ab 2017 die bestehenden Mengenbegrenzungen und die Mindestpreise bei Zuckerrüben wegfallen werden. Die Zuckerkonzerne setzten verstärkt auf Verdrängungskampf, Überschussproduktion und Weltmarkt-Export und wollten dafür billige Rüben. AbL-Vertreter Eckehard Niemann forderte die Rübenbauern auf, ihre Interessen gegenüber den Zuckerkonzernen durch konzernunabhängigere und konzernübergreifende  Anbauer-Verbände zu verteidigen.



Die AbL verweist auf die diesjährigen Verhandlungen der Rübenanbauer mit den Zuckerfabriken über die künftigen Rübenpreise und Transportkosten-Erstattungen – dabei sei überdeutlich geworden, wie weit die Interessen von Landwirten und Zuckerfabrik-Managern auseinander lägen. Die Zuckerfabriken bestimmten zunehmend darüber, mit welchen Rübenanbauern in welchen Regionen sie noch Anbauverträge abschließen würden und zu welchen Konditionen. Die Zuckerkonzerne wollten noch niedrigere Rübenpreise, um billige Zuckerüberschüsse zu produzieren und diese in Drittländer außerhalb der EU zu exportieren – in ruinöser Konkurrenz mit Zuckerkonzernen aus den USA oder Brasilien. Durch die angestrebte Intensivierung und die Niedrigpreise drohe auch ein Ende der bisherigen EU-Standards im Rübenbau, vor allem der Anbau gentechnikfreier Rübensorten.



Laut AbL arbeiten viele europäische Zuckerkonzerne zudem aktiv daran, von der Belieferung durch hiesige  Rübenbauern unabhängiger zu werden – durch Investitionen in Zuckerersatzprodukte, Beteiligungen an Rohrzuckerkonzernen  und durch den Bau von Zuckerfabriken in afrikanischen oder asiatischen Ländern. Die dafür perspektivlos aufgewandten Gelder fehlten den Rübenbauern auf ihren Höfen und auch den Kleinaktionären.



Die Beteuerungen der Zucker-Manager einer angeblichen Partnerschaft zwischen Rübenbauern und Zuckerfabriken bezeichnet AbL-Vertreter Niemann als „leeres Gerede“, wie sich bei den diesjährigen Preisverhandlungen überdeutlich gezeigt habe. Dies gelte auch für früher genossenschaftliche Unternehmen wie Nordzucker AG oder Südzucker AG, in denen Bauern und auch Kleinaktionäre kaum noch Einfluss hätten. Wichtig seien jetzt starke Interessenverbände der Rübenbauern, die aber nicht von Rübenkonzernen abhängig oder finanziert sein dürften und die konzernübergreifend die bäuerlichen Interessen gegen die großen Player auf dem EU-Zuckermarkt verteidigten: nämlich Südzucker, Nordzucker, Tereos, British Sugar, Cristal Union, P&L, Royal Cosun und Polski Cukier. 



Hierbei könnten die Rübenbauern auch auf gesellschaftliche Unterstützung setzen, wenn es um eine faire Entlohnung der Arbeit von Bauern und Beschäftigten der Zuckerindustrie gehe und gegen Gentechnik, TTIP-Freihandelsabkommen oder gegen die Verdrängung von Bauern in armen Ländern des Südens.  

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