Der Landesfachausschuss Landwirtschaft und Umwelt der AfD Schleswig-Holstein sieht einen sofortigen Handlungsbedarf in der deutschen Tierproduktion. Nahezu alle Schweine-, Rinder- und Milchviehhalter würden aufgrund stark sinkender Preise mit roten Zahlen arbeiten.
Karl-Heinz Lenz, Vorsitzender des Fachausschusses: „Für das Jahr 2016 muss mit zahlreichen Insolvenzen gerechnet werden. Immer mehr deutsche Landwirte müssen um ihre Existenz fürchten, wie neueste Zahlen des Bauernverbandes belegen.“
Von der Europäischen Union bereitgestellten Hilfsgelder würden von der Bundesregierung als Kredithilfen an die Bauern weiter gegeben. Diese "völlig ungeeignete Maßnahme" verschiebt die Belastungen nach Ansicht des PArteiausschusses lediglich in die Zukunft, verschlimmere die Situation und ändere nichts an den Ursachen.
Die Bauern kämen auch in eine Zwangslage, da die niedrigen Preise eine Folge des schädlichen Exportverbots nach Russland sind. Dazu komme eine immer höhere Selbstversorgungsrate der chinesischen Landwirtschaft. In der Folge würden die Exporte immer weiter einbrechen.
Nach Ansicht der AfD kann nur eine Kapazitätsverringerung helfen. Lenz: „Der Tierbestand ist viel zu hoch und sollte durch Zuschüsse an Betriebe, die ihre Produktion umstellen wollen, erreicht werden. Man sollte sogar ein Art Stilllegungsprämie für Stalleinrichtungen geben. Eine Verringerung der Tierproduktion würde wieder zu akzeptablen Preisen führen und hätte nebenbei einen positiven Effekt für die Umwelt und das Trinkwasser. Denn weniger Gülle bedeutet auch weniger Nitratbelastung im Grundwasser.“ Stillgelegte Stalleinrichtungen könnten unter anderen Marktbedingungen später wieder in Betrieb genommen werden.