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Agrardemonstrationen: Kontrahenten nähern sich an

Die Initiatoren der beiden Agrardemonstrationsbündnisse „Wir haben es satt“ und „Wir machen Euch satt“ treten in einen Dialog. In ihren Zielen gestehen beide einige Überschneidungspunkte ein. Am Samstag in Berlin können sie praktisch zeigen, dass sie bereit sind, miteinander zu sprechen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Initiatoren der beiden Agrardemonstrationsbündnisse „Wir haben es satt“ und „Wir machen Euch satt“ treten in einen Dialog. In ihren Zielen gestehen beide einige Überschneidungspunkte ein. Am Samstag in Berlin können sie praktisch zeigen, dass sie bereit sind, miteinander zu sprechen.


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Die Macher der beiden gegeneinander stehenden Initiativen „Wir haben es satt“ und „Wir machen Euch satt“ haben sich an einen Tisch gesetzt. Auf Einladung der privaten Brancheninitiative „Die Lebensmittelwirtschaft“ haben sie am Montag in Berlin erstmals direkt miteinander gesprochen. „Was mich stört, sind die Diffamierungen gegen Landwirte“, fasste Markus Holtkötter, Schweinehalter aus dem Münsterland und einer der Initiatoren der „Wir machen Euch satt“ Initiative seine Position zusammen. Auch in seiner Initiative sei die komplette Bandbreite der Landwirtschaft vertreten. Sie reiche von konventionellen bis hin zu Biobetrieben sowie von kleinen Familienbetrieben bis hin zu großen Agrargenossenschaften. „Wir machen eine echte Bauerndemo, wo nur Landwirte stehen, redet mit uns statt über uns“, sagte Holtkötter. Der Gegenseite bot er Gespräche an. „Es hat Fehlentwicklungen in der Landwirtschaft gegeben und da können wir drüber reden“, sagte Holtkötter.


Organisatoren wollen gegen Diffamierung vorgehen


Jochen Fritz der Initiator der „Wir haben es satt“ Demonstrationen entgegnete, es ginge ihm nicht darum, einzelne Landwirte zu verurteilen, sondern die Politik, die für Strukturumbrüche in der Landwirtschaft verantwortlich sei, zu beenden. „Wir haben es satt ist nicht nur ein hipper Trend“, sagte er. Aus seiner Sicht sei für die Zukunft der Landwirtschaft nur ein „Schulterschluss zwischen Bäuerinnen und Bauern und den Verbrauchern hilfreich“. Gleichzeitig reklamierte Fritz für sich: „Wir sind die Bauerndemo, hinter der die Gesellschaft steht.“ Den Landwirten könne aus Sicht von Fritz „nichts Besseres passieren, als so einen großen Rückhalt in der Bevölkerung zu haben“. Die großen Chancen für die Betriebe sieht der Initiator der Bewegung vor der Tür, als Beispiel nannte er Heu- und Weidemilch oder die Initiative Tierwohl, die von Landwirten, die mitmachen wollten, überrannt werde.


Fritz kündigte an, dass die Organisatoren von „Wir haben es satt“ sich bemühen wollen, gegen Diffamierungen auf der Demonstration vor zu gehen. „Wir werden Schilder, die Bauern diffamieren oder die antiamerikanisch sind, raus nehmen“, kündigte Fritz an. Er fügte hinzu, dass es rein rechtlich jedoch kaum möglich sei, jemanden von einer Demonstration auszuschließen. Holtkötter sagte bei dem Aufeinander treffen zu, dass er auch zu der „Wir haben es satt“ Demonstration gehen werde. Der Dialog kann somit auch am Samstag praktisch statt finden.


Zweite Demonstration in Berlin und der Region


Die Demonstration „Wir machen Euch satt“ startet am Samstag den 16. Januar 2016 um 9:15 Uhr auf dem Washington-Platz am Berliner Hauptbahnhof. Im vergangenen Jahr gab es die Kundgebung als Antwort auf die größere „Wir haben es satt" Demonstration zum ersten Mal. Teilgenommen haben rund 300 Menschen. Holtkötter wies darauf hin, dass die Initiative in diesem Jahr einen Ansatz der „Regionalisierung“ gewählt habe. Gleichzeitig zur Demonstration in Berlin soll es verschiedene Einzelaktionen etwa in Göttingen, Osnabrück oder Minden geben. Holtkötter begründete dies damit, dass es den praktischen Landwirten schwer falle, sich für die Demonstration neben der Stallarbeit Zeit für eine Reise nach Berlin zu nehmen. „Die Diskussionen gibt es bei jedem vor Ort, nicht nur in Berlin“; begründete Holtkötter das Engagement in den Regionen weiter.


Agrarbündnis geht zum sechsten Mal auf die Straße


Um 12 Uhr geht ebenfalls am Samstag den 16. Januar die „Wir haben es satt“ Demonstration am Potsdamer Platz in Berlin-Mitte los. Die Veranstaltung gibt es seit 2011. Fritz erwartet, dass sich am Samstag wieder mehr als 10.000 Menschen der Demonstration anschließen werden. Fritz kündigte an, sein Bündnis plane seine Aktionen auch über die diesjährige Demonstration hinaus weiter. Dem Bündnis gehören mehr als 100 Organisationen aus Landwirtschaft, ökologischer Lebensmittelwirtschaft, Umweltschutz und Entwicklungsarbeit an.

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