Der Außenhandel Deutschlands mit Agrar- und Ernährungsgütern entwickelt sich weiterhin erfreulich, allerdings hat sich die Aufwärtsentwicklung zuletzt etwas verlangsamt. Nach den zweistelligen Zuwächsen im ersten Quartal des Jahres konnte der Jahresvorsprung im April 2011 laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes zwar sogar noch auf 15 % bei den Ausfuhren und 13,8 % bei den Importen erhöht werden; im Mai, als den Agrarexporten im Wert von 4,6 Mrd Euro Einfuhren von 5,6 Mrd Euro gegenüberstanden, wurde das Vorjahresniveau aber nur mehr um jeweils 8,9 % überschritten.
Wie schon in den Monaten zuvor waren die Niederlande auch im Mai wichtigster Handelspartner Deutschlands für Agrarprodukte. Verkauft wurden nach dort vor allem Milch und Milcherzeugnisse sowie Fleisch und Fleischwaren, während das westliche Nachbarland im Gegenzug insbesondere Zierpflanzen, Gemüse sowie pflanzliche Öle und Fette lieferte. An zweiter Stelle bei den Zielländern stand Polen, das hauptsächlich Fleisch und Fleischwaren abnahm.
Zeitwichtigster Handelspartner bei den deutschen Importen war dagegen Brasilien. Neben Kaffee kamen aus dem südamerikanischen Land vor allem Ölkuchen und Ölfrüchte, aus denen vornehmlich Biokraftstoffe gewonnen werden.
Während der Agrarsektor Nettoimporteur bleibt, verzeichnet die deutsche Gesamtwirtschaft fortwährend einen deutlichen Exportüberschuss. Im Mai 2011 wurden laut den Statistikern Waren für 92,2 Mrd Euro im Ausland abgesetzt, das waren 19 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Einfuhren stiegen wertmäßig ebenfalls, gegenüber Mai 2010 um 14 % auf 77,4 Mrd Euro. Daraus errechnet sich allein für den Berichtsmonat ein Positivsaldo von 14,8 Mrd Euro. (AgE)