Im europäischen Vergleich sind die deutschen Agrargenossenschaften gut aufgestellt. Wie aus einer aktuellen Befragung des EU-Ausschusses der ländlichen Genossenschaften (COGECA) hervorgeht, lagen sie 2013 - bezogen auf den Jahresumsatz - mit insgesamt 67,50 Mrd Euro auf Platz zwei, übertroffen nur von den französischen Genossenschaften, die in der Summe auf 84,35 Mrd Euro Umsatz kamen.
An dritter Stelle standen die italienischen Genossenschaften, die 34,36 Mrd Euro erwirtschafteten. Über alle EU-Mitgliedstaaten hinweg errechnet COGECA einen Gesamtumsatz ländlicher Genossenschaften von 347,34 Mrd Euro; - das ist gegenüber 2012 ein Plus von 14 %.
„Die allgemeine Schlussfolgerung aus diesen Zahlen ist, dass Kooperativen eine starke Marktpräsenz in der europäischen Wertschöpfungskette behaupten“, schreiben die Experten von COGECA. In der Liste der hundert größten europäischen Agrargenossenschaften sind 16 deutsche vertreten, angeführt von der BayWa, die von COGECA mit einem Umsatz von 15,96 Mrd Euro auf Platz eins geführt wird. Die BayWa ist zwar rechtlich gesehen eine AG; COGECA führt sie - wie einige andere Unternehmen - aber dennoch auf, weil sie sich „im Besitz und unter der Kontrolle von Landwirten befindet“ und über den Deutschen Raiffeisenverband (DRV) Mitglied des EU-Ausschusses ist.
Im EU-Ranking folgen mit Friesland Campina und Arla Foods die beiden größten europäischen Molkereigenossenschaften. Das Deutsche Milchkontor (DMK) erreicht den zehnten Rang. Während die beiden EU-weit umsatzstärksten genossenschaftlichen Schlachtunternehmen Danish Crown und Vion Foods die Plätze fünf und sieben belegen, kommt die deutsche Westfleisch erst an 28. Stelle.
