Die FDP sollte sich auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag mit Fragen der Agrarpolitik befassen. Dafür haben sich die beiden prominentesten Vertreter der Liberalen in diesem Politikfeld, Dr. Christel Happach-Kasan und Hans-Michael Goldmann, ausgesprochen.
Happach-Kasan betonte am Mittwoch ihre Bereitschaft, den Vorsitz des Bundesfachausschusses Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der FDP als Gedankenschmiede und Ideenwerkstatt weiterzuführen. Auch Goldmann will in dem Gremium weiter mitarbeiten.
Beide halten der bisherigen Parteiführung vor, den Stellenwert der Agrar- und Ernährungswirtschaft im Wahlkampf nicht hinreichend deutlich gemacht zu haben. „Wir haben gute inhaltliche Arbeit gemacht, ohne dass dies einer breiteren Öffentlichkeit vermittelt wurde”, bedauerte Happach-Kasan. Goldmann warf zudem der Union vor, die wichtige Rolle der Liberalen in der Agrarpolitik im Wahlkampf bewusst kleingeredet oder verschwiegen zu haben. Dies werde der überwiegend guten Zusammenarbeit in den letzten Jahren nicht gerecht, betonte der scheidende Vorsitzende des Bundestagsernährungsausschusses.
Unterdessen hat der Generalsekretär des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Dr. Henning Ehlers, enttäuscht auf das Abschneiden der Liberalen bei der Bundestagswahl reagiert. Ehlers bescheinigte den Abgeordneten der FDP-Bundestagsfraktion, sie hätten sich stets für eine innovative, zukunftsfähige Agrar- und Ernährungswirtschaft engagiert und den DRV in der Forderung unterstützt, den Agrarstandort Deutschland und seine Rohstoffversorgung durch die konsequente Nutzung technischen Fortschritts und mit dem Einsatz moderner Zukunftstechnologien auch langfristig zu sichern. „Daher bedauere ich das Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag außerordentlich”, so Ehlers. (AgE/ad)