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Agritechnica 2013: Die Marketingmaschine läuft

Größer, breiter, leistungsfähiger – mit diesen und anderen Superlativen locken Landmaschinenhersteller aus der ganzen Welt zur Agritechnica. Doch was bietet die Messe den Landwirten? Informationen mit echtem Nutzwert für die Betriebsführung oder steht der Showcharakter im Mittelpunkt? Ein Kommentar von Torsten Wobser.

Lesezeit: 2 Minuten

Größer, breiter, leistungsfähiger – mit diesen und anderen Superlativen locken Landmaschinenhersteller aus der ganzen Welt zur Agritechnica nach Hannover. Doch was bietet die Messe den Landwirten? Informationen mit echtem Nutzwert für die Betriebsführung oder steht der Showcharakter im Mittelpunkt? Ein Kommentar von Torsten Wobser, Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe.



Für die potenziellen Kunden wird die große Marketingmaschine angeworfen und, seien wir ehrlich, sie wirkt! Beeindruckt stehen wir vor den 400-PS-Traktoren, den Pflanzenschutzgeräten mit 36 m Arbeitsbreite oder sonstigen, auf Hochglanz polierten Megamaschinen. Mit dem, was die meisten Besucher tagtäglich auf ihrem Betrieb sehen, hat das wenig zu tun. Die Agritechnica dient in weiten Teilen der Selbstdarstellung der Landmaschinenhersteller.



Was viele beim Staunen vergessen: So ein Messeauftritt mit Standgebühren, Maschinentransport und Personalkosten geht bei den Großen der Branche in die Millionen. Bezahlt wird das am Ende vom Kunden.



Von ihrem Urahn – der DLG-Ausstellung – hat sich die Agritechnica weit entfernt, und zwar nicht nur, weil die Messe längst ihren nationalen Charakter verloren hat – erstmals seit Bestehen der Agritechnica kommen mehr Aussteller aus dem Ausland als aus dem Inland.



Abgesehen davon ist die weltweit größte Landmaschinenmesse auch ein riesiges Geschäft. Die Agritechnica ist der „Goldesel“ der DLG und wird immer weiter aufgebläht. Bestes Beispiel ist der in drei Hallen untergebrachte Ausstellungsschwerpunkt „Systems & Components“. Er wird hauptsächlich von Unternehmen der Zuliefer­industrie bestritten, mit denen Landwirte nur in seltenen Fällen etwas zu tun haben werden.



Dass die Agritechnica zum großen Teil eine Showveranstaltung ist, können auch die verschiedenen Fachforen nicht kaschieren. Tatsächlich dienen sie den meisten Besuchern nur dazu, ihren müden Beinen eine kleine Erholungspause zu gönnen.



Wer also nach Hannover fährt, sollte das nicht mit falschen Erwartungen tun. Die Messe und die dort präsentierte Technik sind ohne Frage beeindruckend. Für Technik-Fans ist es ein Muss, dort gewesen zu sein. Um eine Kaufentscheidung zu treffen, braucht es dagegen einen kühlen Kopf und gute, objektive Beratung. Beides ist im Messetrubel und unter dem Eindruck einer auf Hochtouren laufenden Marketingmaschinerie nicht zu erwarten.

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