Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) will den Einsatz von Antibiotika in der Tiermast strenger regeln. Dazu hat sie heute ihren Entwurf zur Änderung des Arzneimittelgesetzes vorgelegt. Wie die Passauer Neue Presse berichtet, sei es Aigners Ziel, den sorgfältigen Einsatz und verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika zur Behandlung von erkrankten Tieren zu fördern und zu verbessern, um das Risiko der Entstehung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen zu begrenzen. Dazu seien unter anderem Meldepflichten für Tierhalter und gesetzliche Vorgaben zur Verminderung des Antibiotika-Einsatzes geplant.
Demnach müssen Tierhalter künftig melden, wenn sie Antibiotika verwenden. Auf Grundlage dieser Daten soll ein bundesweiter Durchschnittswert errechnet werden. Zudem müssen die Landwirte bei Überschreiten der Kennzahl zusammen mit ihrem Tierarztes prüfen, warum es zu der Überschreitung kam. Steht die Ursache fest, müssen die jeweiligen Tierhalter einen schriftlichen Plan zur Verringerung vorlegen, dessen Einhaltung von den Behörden überwacht wird, heißt es zur Begründung im Gesetzentwurf.
Das Ministerium geht laut Entwurf davon aus, dass aktuell 90 % aller Mastgeflügel, etwa 50 % aller Mastschweine und 100% der Mastkälber in Deutschland mit Antibiotika behandelt werden, heißt es in den Tageszeitungen. (ad)