Dr. Christoph Amberger, geschäftsführendes Vorstandsmitglied vom Forum Moderne Landwirtschaft (frühere FNL) ist zuversichtlich, dass wir mittelfristig eine Trendumkehr in der öffentlichen Wahrnehmung von Landwirtschaft erreichen werden. Man werde alles daran setzen, das gegenwärtige Misstrauen in der Öffentlichkeit gegenüber der modernen Landwirtschaft abzubauen, sagte der 57-Jährige in einem Gespräch mit AGRA-EUROPE.
Nach Auffassung des langjährigen Vorstandsmitglieds der KWS Saat AG, der das Unternehmen „aus Gründen der persönlichen Lebensplanung“ Mitte 2013 verlassen hatte, muss die Landwirtschaft zurück in die Mitte der Gesellschaft. „Ihr müssen die Wertschätzung und Anerkennung zuteilwerden, die ihr zustehen“, betont Amberger.
Moderne Landwirtschaft ist für ihn gekennzeichnet durch die Nutzung neuester Produktionsverfahren. Sie sei hochproduktiv und ressourcenschonend. Amberger: „In diesem Sinne ist konventionelle Landwirtschaft für mich modern.“
Der Forum-Geschäftsführer ruft die Agrarwirtschaft auf, ihre „Wagenburgmentalität“ zu überwinden: „Wir müssen den Dialog mit den Bürgern suchen und führen.“ Dazu müsse die Branche auch offen sein gegenüber berechtigter Kritik. Eine seiner wesentlichen Aufgaben beim neu firmierten Forum Moderne Landwirtschaft sieht Amberger darin, innerhalb des Agribusiness für eine Mitwirkung zu werben. „Wir wollen mehr Unternehmen finanziell in die Pflicht nehmen und Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit einwerben“, kündigte er an. Ohne eine ausreichende finanzielle Ausstattung könne Kommunikation nicht erfolgreich sein.