In einer neuen Studie hat das KTBL repräsentative Maßnahmen zur Minderung der Ammoniakemissionen zusammengestellt und die entstehenden Kosten und der Nutzen dieser Maßnahmen neu berechnet. Im Mittelpunkt der Ausführungen steht die Tierhaltung, auf die rund 90 % der Ausscheidungen von Ammoniak (NH3) aus der Landwirtschaft entfallen.
Durch eine proteinangepasste Fütterung in der Schweinemast sinken demzufolge in der Regel sowohl die Futterkosten als auch die Stickstoffausscheidung. Dies führe zu negativen Minderungskosten und damit zu einem Nettogewinn für den Betrieb in Höhe von 3,5 Euro bis 13,5 Euro pro Kilogramm NH3, heißt es in der Studie.
Schweinemast in Außenklimaställen verursacht laut KTBL Minderungskosten von 9,2 Euro/kg NH3. Allerdings könne dieser Betrag nicht allein der Ammoniakemissionsminderung zugerechnet werden, da Außenklimaställe in der Regel zur Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit errichtet würden. Ein- und mehrstufige Abluftreinigungsanlagen in zwangsbelüfteten Schweinemastställen stuft das KTBL als eine „technisch effektive, aber kostenintensive“ Minderungsmaßnahme mit Kosten von bis zu 8,6 Euro/kg NH3 ein.
Abdeckungen von Güllelagern mit geringen Minderungskosten
Mit moderaten Minderungskosten von 1,1 Euro bis 2,5 Euro pro Kilogramm NH3 sind der Studie zufolge feste Abdeckungen von Schweinegüllelagern verbunden. Noch kostengünstiger seien schwimmende Abdeckungen. Sie seien sogar annähernd kostenneutral, wenn der Düngerwert des konservierten Stickstoffs eingerechnet werde. Bei Rindergülle sind die Minderungskosten der Abdeckung von Güllebehältern nach KTBL-Angaben erheblich höher, da die natürliche Schwimmdecke die Emissionen bereits verringert. Hier reiche die Spanne von 1,3 Euro bis 12 Euro/kg NH3. Bei der Ausbringung von Rinder- und Schweinegülle seien die Ammoniakminderungskosten von der jährlichen Verfahrensleistung abhängig. Bei hohen Verfahrensleistungen sorgen der Studie zufolge emissionsarme Ausbringtechniken wie Schleppschlauch, Schleppschuh, Schlitztechnik oder Güllegrubber für geringe Minderungskosten.
Etwa 15 % der deutschen Ammoniakemissionen entstehen laut Studie bei der Mineraldüngeranwendung. (AgE)