Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner stößt mit ihren Vorstellungen für ein „Regionalfenster“ bei einer Reihe von Ländern auf Kritik. Das ist bei der Agrarministerkonferenz (AMK) am vergangenen Freitag in Konstanz deutlich geworden.
Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Alexander Bonde bezeichnete den vorgesehenen Mindestanteil von 51 %, zu dem nach den Plänen des Bundes bei verarbeiteten Produkten die Bestandteile aus der jeweiligen Region stammen müssen, als viel zu gering. Hier müsse ein deutlich höherer Wert angesetzt werden. Baden-Württemberg selbst schreibt für sein Regionalsiegel einen Mindestanteil bei verarbeiteten Produkten von 90 % vor. Zumindest die 80 %-Marke müsse bei einem Regionalfenster des Bundes überschritten werden, verlautete aus der Delegation des AMK-Gastgebers.
Bonde warnte davor, dass andernfalls die Anstrengungen all derjenigen unterlaufen würden, „die über die Jahre hinweg mit viel Mühe erfolgreich Regionalprogramme und Regionalsiegel am Markt eingeführt haben, die strengere und weitgehendere Auflagen erfüllen müssen.“ Hier gehe es auch um einen fairen Wettbewerb, betonte der Grünen-Politiker.
In einer Protokollnotiz äußerten neben Baden-Württemberg auch Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein sowie die Stadtstaaten Hamburg und Bremen deutliche Vorbehalte gegen das Regionalfenster-Konzept des Bundes. (AgE)