Eine breite Diskussion mit allen gesellschaftlichen Gruppen, welche Tierhaltung in unserem Land gewollt bzw. akzeptiert wird, ist nach Ansicht von Holger Vogel, dem Präsidenten des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte (BbT), längst überfällig. "Unsere Kollegen in den Veterinärämtern müssen den gesellschaftlichen Konflikt hierzu täglich aushalten.“
Die nötigen Fakten soll aus Sicht des BbT eine auf der Antibiotikadatenbank aufbauende Tiergesundheitsdatenbank liefern. Die ersten bundeseinheitlichen Kennzahlen zur Häufigkeit des Antibiotikaeinsatzes bei Masttieren liegen vor. "Die Datenbank funktioniert", so Präsident Vogel, "jetzt gilt es, noch bestehende Eingabelücken zu schließen und die notwendigen Schritte zur Verringerung des Einsatzes zu ergreifen."
Eine nachhaltige und tierschutzgerechte Minimierung der Antibiotikaanwendungen kann aber nur über eine Verbesserung der Tiergesundheit in den Nutztierbeständen erfolgreich sein, betont Vogel weiter. Dabei seien auch die Einflüsse der Haltungsbedingungen und des Managements zu berücksichtigen. Daten zur Tiergesundheit und Tierwohlindikatoren müssten deshalb mit den Antibiotikadaten in einer Tiergesundheitsdatenbank zusammengeführt werden.
Die Datenbank diene auch der Beurteilungssicherheit in der amtlichen Fleischuntersuchung, die immer mehr auf Befunde aus den Haltungsbetrieben angewiesen sei.