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Anreize für tiergerechte Ställe schaffen

Ein Kommentar von Dr. Heinrich Niggemeyer von der Fachzeitschrift "Schweinezucht und Schweinemast" (SUS) Landauf, landab wird viel über Tierwohl und gesunde Schweine diskutiert. Dabei wird häufig ins Feld geführt, dass ein großer Bestand schlecht und ein kleiner Bestand perse gut ist. Das ärgert die Praktiker, weil dies schlichtweg nicht stimmt.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Dr. Heinrich Niggemeyer von der Fachzeitschrift "Schweinezucht und Schweinemast"(SUS)


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Landauf, landab wird viel über Tierwohl und gesunde Schweine diskutiert. Dabei wird häufig ins Feld geführt, dass ein großer Bestand schlecht und ein kleiner Bestand perse gut ist. Das ärgert die Praktiker, weil dies schlichtweg nicht stimmt. Denn weder Tierwohl noch Tiergesundheit stehen in einem direkten Zusammenhang mit der Bestandsgröße!


Vielmehr ist dies eine Frage der Betreuung und der betrieblichen Abläufe. Sie zu optimieren, setzt viel Fachwissen bei Schweinehaltern und ihren Tierärzten voraus. Zudem müssen die Hygiene- und Tiergesundheitskonzepte konsequent umgesetzt werden, was in Betrieben mit großen Beständen häufig leichter fällt als in kleinen.


Leider gibt es keine genauen Tierwohlkriterien, die man direkt am lebenden Schwein messen kann. Also hilft man sich mit indirekten Merkmalen wie Buchtenfläche oder Spielmaterial und möchte demnächst auf die Kastration verzichten. Dabei wird es den Tieren bei 10 % mehr Stallfäche nicht automatisch besser gehen und die Ebermast nicht überall mehr Tierschutz bedeuten!


Das heißt: Wir stehen erst am Anfang! Wissenschaft und Versuchsanstalten sind aufgefordert, genauere Kriterien bereitzustellen sowie Buchtendesign und Management weiterzuentwickeln. Wer mit pfiffigen Ideen vorweg marschiert, kann sich Wettbewerbsvorteile am Markt verschaffen.


Doch die besten Konzepte bringen nichts, wenn die Politik den Bau neuer Ställe derart erschwert bzw. blockiert. Der sogenannte NRW-Filtererlass für größere Stallanlagen ist ein aktuelles Beispiel.


In puncto Tierwohl bringt dieser Erlass nichts. Vielmehr hat man den Eindruck, dass Grünen-

Minister Remmel über die Hintertür die Tierzahlen herunterfahren möchte. Dass dies der verkehrte Weg ist, will er (noch) nicht wahr­haben.    


Statt zu deckeln, sollte die Politik lieber Anreize für moderne Ställe schaffen, in denen wir die Schweine tiergerechter unterbringen können. Dabei ist altes Inventar möglichst schnell durch neue Stalltechnik zu ersetzen. Durch bauliche Anpassungen lassen sich zudem Hygiene- und Tiergesundheitsstandards verbessern. Vielleicht müssen wir auch die Konzentration in den Schweinehochburgen ein Stück weit zurücknehmen, wofür ebenfalls Anreize zu schaffen wären.


Dies zeigt: Ohne Investitionen in neue Ställe wird Fortschritt in puncto Tierwohl und -gesundheit kaum in der Breite gelingen. Ideologie und Nostalgie sind schlechte Berater, wenn es um die Weiterentwicklung unserer Schweineproduktion geht! (ad)


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