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Antibiotika-Minimierung: Die große Angst vor der Kennzahl 2

In Hannover richteten der Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT) und die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover ein Seminar zur Antibiotika-Minimierung aus. Tierarzt Rolf Nathaus vom Vet-Team Reken berichtete dabei über seine Erfahrungen mit hohen Werten bei der Therapiehäufigkeit.

Lesezeit: 3 Minuten

In Hannover richteten der Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT) und die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover ein Seminar zur Antibiotika-Minimierung aus. Tierarzt Rolf Nathaus vom Vet-Team Reken berichtete dabei laut dem Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben über seine Erfahrungen mit hohen Werten bei der Therapiehäufigkeit.

 

Die Mehrzahl seiner Kunden sei durchaus bereit, wiederkehrende Routinebehandlungen im Schweinestall auf den Prüfstand zu stellen. Einzelne Landwirte hätten sogar regelrecht Angst davor, die Kennzahl 2 zu überschreiten und so ins Visier der Behörden zu geraten.

 

Impfungen inklusive stallspezifischer Vakzinen seien ein wirksames Mittel, Antibiotika einzusparen. Doch aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation würden einige Ferkelerzeuger trotz besseren Wissens die Impfdosis reduzieren oder sogar ganz auf empfohlene Impfungen, z. B. gegen PRRS, verzichten. „Das wird sich rächen“, prophezeite Nathaus.

 

Seinen Tierarzt-Kollegen riet er, vor allem bei Betrieben mit persistierenden, endemisch zirkulierenden Infektionen nicht sofort sämtliche möglichen Maßnahmen schon im ersten Maßnahmenplan aufzuführen. „Wer hier bereits sein gesamtes Pulver verschießt, kann später in Erklärungsnot geraten“, warnte Rolf Nathaus.


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Bei Mitteilungspflicht und Maßnahmenplan hakt es noch


Im Anschluss erklärten Behörden- Vertreter aus verschiedenen Bundesländern, wie sie mit der Erfassung und Kontrolle der Antibiotika- Daten der Betriebe umgehen. In Niedersachsenmuss die zuständige Behörde eine Datenflut von rund 15.000 Betrieben mit ca. 21.400 Nutzungsarten zentral bewältigen.

 

Wie Dr. Sabine Kurlbaum vom LAVES berichtete, traten trotz vieler Beratungsgespräche und diverser Infoveranstaltungen auch im vergangenen Halbjahr noch immer viele Fehlermeldungen und Schwierigkeiten bei der Eingabe in HITier auf. Die Maßnahmenpläne waren oft wenig aussagekräftig und wurden zu 25 % verspätet eingereicht. In vielen Fällen musste die Behörde unvollständige Angaben nachfordern.

 

Die gleichen Probleme kennt auch Dr. Christoph Brundiers, Leiter des Veterinäramtes im Kreis Steinfurt. Er machte darauf aufmerksam, dass zwei Drittel der Betriebe, die zuletzt einen Maßnahmenplan einreichen mussten, „Wiederholungstäter“ waren. Das heißt, sie konnten sich nicht ausreichend verbessern, um im folgenden Halbjahr die Kennzahl 2 zu unterschreiten. „Wenn es einen Betrieb immer wieder trifft, muss dieser nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen“, beruhigte Brundiers eine anwesende Tierärztin auf Nachfrage. Die Betriebe und ihre Maßnahmenpläne würden individuell betrachtet. Fortschritte bzw. eine Verbesserung der betriebsindividuellen Therapiehäufigkeit sollten jedoch schon erkennbar sein.


Was die Politik an den Vorgaben aber dringend ändern muss, lesen Sie im Wochenblatt 49/2015

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