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Antibiotikaresistente Bakterien in gesunden Schlachthähnchen

Eine Forschergruppe der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) hat Hähnchen vom Schlachthof auf ESBL und AmpC bildende Bakterien untersucht. Ihr Ziel war, zu untersuchen, wie verbreitet die antibiotikaresistenten Bakterien in der Produktionskette von Hähnchen sind.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Forschergruppe der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) hat Hähnchen vom Schlachthof auf ESBL und AmpC bildende Bakterien untersucht. Ihr Ziel war, zu untersuchen, wie verbreitet die antibiotikaresistenten Bakterien in der Produktionskette von Hähnchen sind.

 

Bei den Erregern handelt es sich um verschiedene Darmbakterien (Enterobakterien), die ein Enzyms produzieren können, das eine antibiotikaresistente Eigenschaft hat. Der bekannteste Vertreter dieser Antibiotikagruppe ist Penicillin. ESBL-Enzyme inaktivieren zudem auch Betalaktam-Antibiotika mit einem breiteren Wirkspektrum.

 

Für die Studie haben die Wissenschaftler in einem Schlachthof etwa 120 Blinddarm- und Karkassenproben von vier unterschiedlichen Herden genommen. ESBL produzierende Bakterien haben sie in 88,6 % der Karkassen und 72,5 % der Blinddarmproben nachweisen können. AmpC-Produzenten fanden sie in 52,9 % der Karkassenproben und in 56,9 % der Proben, die dem Blinddarm entnommen wurden.

 

Die meisten Erreger waren Escherichia coli (E. coli) - ein häufiges Darmbakterium. In jeweils zwei Proben fanden sie zudem Enterobacter cloacae und Proteus mirabilis.

 

Mit ihrer Studie liefern die Wissenschaftler einen Hinweis, dass gesunde Hähnchen eine Quelle für die Verbreitung von übertragbaren Resistenzmechanismen in Enterobakterien sein können. Antibiotikaresistenzen gefährden in der Human- wie in der Tiermedizin den Behandlungserfolg bei Infektionskrankheiten.


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TiHo beschwichtigt: Alles halb so schlimm!


Nach der enormen Beachtung der Meldung in der Öffentlichkeit hat die Tierärztliche Hochschule heute eine weitere Erklärung veröffentlicht:


So gebe die Studie lediglich einen Einblick in das Vorkommen von ESBL bildenden Enterobacteriaceae auf der Schlachthofebene. Es handele sich dabei nicht um eine für Deutschland repräsentative Untersuchung und könne somit nicht ohne weiteres verallgemeinert werden, heißt es in der ergänzenden Mitteilung.


Vielmehr stelle die Studie eine Momentaufnahme dar. Ziel war es, das Vorkommen dieser

Stämme zu erfassen und die Stämme molekularbiologisch näher zu charakterisieren, so die Forscher.



Mitglieder der Familie der Enterobacteriaceae sind demnach normale Darmbewohner bei Mensch, Haus- und Nutztieren. Der bekannteste Vertreter ist Escherichia coli. Diese Bakterien als solche sind keine

Krankheitserreger. Einzelne Vertreter dieser Gruppe könnten jedoch bei Menschen mit schweren Vorerkrankungen oder Immunschwäche zu einer Erkrankung führen. ESBL tragende Enterobacteriaceae sind Teil dieser Bakterien-Familie. In der Regel sind ESBL-E. coli nicht pathogene Vertreter dieser Spezies, beschwichtigen die Tierärzte.



In einer aktuellen Untersuchung zur genetischen Verwandtschaft von ESBL-E. coli bei Mensch und Mastgeflügel habe man bisher keinen genetischen Zusammenhang zwischen den Stämmen festgestellt, humane und tierische Stämme unterscheiden sich voneinander. Und: Auch gesunde Menschen können Träger dieser resistenten Bakterien sein. (ad)

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