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Antibiotikaresistenzen: Tierärzte wehren sich gegen Schuldzuweisungen

Die Tierärzte haben sich erneut scharf gegen die ihrer Ansicht nach unbegründeten Schuldzuweisungen zur steigendenden Antibiotikaresistenz in der Humanmedizin verwehrt. bpt-Verbandschef Dr. Siegfried Moder wies darauf hin, dass nachweislich nur 1,9 % Reserveantibiotika in der Tiermedizin eingesetzt würden.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Tierärzte haben sich erneut scharf gegen die ihrer Ansicht nach unbegründeten Schuldzuweisungen zur steigendenden Antibiotikaresistenz in der Humanmedizin verwehrt.


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Der Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), Dr. Siegfried Moder, wies beim bpt-Neujahrsempfang in Berlin darauf hin, dass nachweislich nur 1,9 % Reserveantibiotika in der Tiermedizin eingesetzt würden. Dem stünden 50 % in der Humanmedizin gegenüber. Die Tierhaltung trage also nur in kleinem Maße zur Resistenzbildung bei. Es sei nicht einzusehen, dass man immer wieder in die Debatte derart hineingezogen werde. Moder will zusammen mit der Bundetierärztekammer (BTK) den Dialog vorantreiben und auch die Humanmediziner stärker einbinden.


Unrealistische Vorschläge aus Brüssel


Moder zeigte die anstehenden Themen für den btp auf. Neben dem Problem der Resistenzbildung nannte er Brüsseler Pläne zum Erwerb und zur Verschreibung von Tierarzneimitteln. Die Versorgung mit wichtigen Medikamenten müsse im Notfall jederzeit und bis zum letzten Winkel der ländlichen Räume möglich sein. Vorschläge aus dem EU-Parlament, wonach eine Antibiotikumgabe auch im Notfall zuvor von den Veterinärbehörden genehmigt werden müssten, nannte der bpt-Präsident höchst unpraktikabel und tierschutzverachtend.


Das Eckpunktepapier für weitere Regelungen für den Einsatz von Antibiotika bei Tieren des Bundeslandwirtschaftsministeriums nannte Moder eine gute Diskussionsgrundlage, bei der allerdings einige Nachbesserungen nötig seien. Die Überprüfung der Rabattregelung bei Tierarzneimitteln stößt bei ihm auf Verständnis, die EU-Prüfung der Gebührenverordnung der freien Berufe dagegen nicht.


Gegen Architekten und Steuerberater liefen bereits Vertragsverletzungsverfahren, berichtete der Verbandspräsident. Er fürchtet, dass der Berufsstand gezwungen werde, unterhalb der eigentlichen Gebührenverordnung abzurechnen.


Weitere Stimmen


BTK-Präsident Dr. Uwe Tiedemann sagte, der Berufsstand habe verstanden, dass er mit einer Stimme sprechen müsse. Er sieht die Berufsverbände dabei aber auf gutem Wege. Als erste Bewährungsprobe nannte Tiedemann das anstehende Eckpunktepapier zur Tierarzneimittelabgabe. Er sei sich sicher, dass das Thema Antibiotikaresistenz die Tierärzte noch weiter beschäftigen werde.


Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Maria Flachsbarth, sieht den Umgang mit Nutztieren allgemein auf dem Prüfstand. Der Diskussion müsse man sich stellen.


Vor falschen Wunschvorstellungen warnte der Präsident vom Landvolk Niedersachsen, Werner Hilse. Eine artgerechte Haltung sei nicht möglich. Dann müsste man die Tiere frei lassen. Man könne aber eine tiergerechte Haltung anstreben.


Der Präsident des Tierschutzbundes, Thomas Schröder, lobte den bisherigen konstruktiven Dialog mit den Tierärzten, den er fortführen wolle.


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