Angesichts der anhaltend hohen Temperaturen muss in der landwirtschaftlichen Tierhaltung derzeit besonderes Augenmerk auf den Hitzeschutz und die Wasserversorgung gelegt werden. Darauf haben das niedersächsische Agrarministerium und der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hingewiesen.
Dieser lenkte den Blick speziell auf die Weidehaltung und betonte, auch auf der Weide bräuchten Kühe ständigen Zugang zu frischem und sauberem Wasser. Eine Kuh mit einer Milchleistung von täglich 20 l benötige über den Tag verteilt insgesamt 60 l Wasser. Werde dieser Bedarf nicht gedeckt, sei der Stoffwechsel der Tiere stark belastet. In der Folge fräßen die Kühe weniger und gäben weniger Milch.
Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium appellierte an alle Tierhalter, neben zusätzlichen Kontrollgängen effektive Maßnahmen zur Lüftung und Kühlung von Stallanlagen durchzuführen. Um diese auch bei Stromausfall sicherzustellen, sollte ein Notstromaggregat vorhanden sein. Ferner sollte die Fütterung in den kühleren Abend- und Nachtstunden erfolgen.
Als besonders wichtig beurteilte das Ressort die Verringerung der Bestandsdichte in den Ställen. Bei Tiertransporten sei die Ladedichte zu reduzieren. Außerdem sollten Tiertransporte in die Abend- und Nachtstunden gelegt und nur dann durchgeführt werden, wenn sie unbedingt erforderlich seien.
Ratschläge zur Senkung des Hitzestresses speziell in der Geflügelhaltung hat das Landwirtschaftsministerium in mehreren Merkblättern zusammengefasst, die auf der Internetseite des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) abrufbar sind. www.laves.niedersachsen.de (AgE/ad)