Die wirtschaftliche Entwicklung in den landwirtschaftlichen Betrieben bereitet derzeit die allergrößten Sorgen. In nahezu allen Produktbereichen leiden die Bauern unter den niederschmetternden Preisen. Um auf die dramatische Lage aufmerksam zu machen, wollen die Landwirte am 7. September beim Sondergipfel der EU-Agrarminister demonstrieren.
Besonders bei den Schweinehaltern ist die Situation nach Angaben des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes (RLV) angespannt, da die Preise bereits seit eineinhalb Jahren nicht kostendeckend sind. Auch die Milcherzeuger seien nicht in der Lage mit den aktuell unbefriedigenden Preisen ihre Kosten zu decken.
In Brüssel wollen die Landwirte nun konkrete Beschlüsse zur Unterstützung fordern. So sei etwa im Hinblick auf den EU-Interventionspreis bei Butter und Magermilchpulver eine Überprüfung mit Blick auf die gestiegenen Produktionskosten notwendig. Die Landwirte fordern auch eine Absatzförderung- und Marketingoffensive der EU für Agrargüter und Lebensmittel, die aus den von den Landwirten selbst aufgebrachten Mitteln der Milch-Superabgabe finanziert werden könne.
Als flankierende nationale Hilfsmaßnahmen sollen Liquiditätshilfen in Form von Bürgschaftsprogramm des Bundes, Stundung von Steuerschulden und die Einführung der seit langem geforderten Risikoausgleichsrücklage vor. Zudem könne eine Aufstockung des Bundeszuschusses für die landwirtschaftliche Unfallversicherung zu einer Entlastung der Betriebe beitragen. Ebenso wichtig sei es aber, die Betriebe in dieser Situation nicht mit Bürokratie und zusätzlichen wettbewerbsverzerrenden Auflagen zu belasten.