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Ausbildung: Wettbewerb um die guten Köpfe

In Zukunft droht ein Fachkräftemangel in der Landwirtschaft. Der Deutsche Bauernverband (DBV) will daher die Ausbilder besser unterstützen. Bei einer DBV.Tagung in Berlin tauschten sich mehrere Experten zum Thema Qualität in der Ausbildung aus.

Lesezeit: 4 Minuten

In Zukunft droht ein Fachkräftemangel in der Landwirtschaft. Der Deutsche Bauernverband (DBV) will daher die Ausbilder besser unterstützen. Bei einer DBV-Tagung in Berlin tauschten sich mehrere Experten zum Thema Qualität in der Ausbildung aus.


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„Der Wettbewerb um die guten Köpfe wird immer stärker. Wir müssen als Ausbilder attraktiv bleiben, denn die jungen Menschen werden immer kritischer und fordern eine hohe Ausbildungsqualität“, sagte der Vizepräsident des DBV, Werner Schwarz, am Dienstag in Berlin. Trotz des demografischen Wandels und der zunehmenden Akademisierung unter den Schulabgängern gehe die Zahl der Auszubildenden in der Landwirtschaft noch nicht zurück. Doch in Zukunft drohe ein Fach- und Führungskräftemangel, der sich von Ost nach West ziehen werde, prognostizierte er. 


Herausforderungen auf den Betrieben


Burkhard Schulte-Bories, Ausbildungsberater aus NRW, ging noch weiter: „Immer mehr Lehrlinge kommen aus Familien ohne landwirtschaftlichen Hintergrund. Die Landwirte werden dann nicht nur untereinander sondern auch mit Industrie und Handwerk um die Auszubildenden konkurrieren“, sagte er. Probleme in der Ausbildung sah Schulte-Bories vor allem im persönlichen Bereich zwischen Ausbilder und Azubi. „Es liegt fast immer an der Person des Ausbilders wie zufrieden die Azubis mit ihrer Ausbildung sind. Es gibt Betriebe, da arbeiten die Lehrlinge sehr lange für wenig Geld und sind trotzdem glücklich“ sprach er aus Erfahrung.

 


Trotzdem waren sich alle Beteiligten sicher, dass die langen Arbeitszeiten, viele Wochenenddienste und ein geringer Arbeitslohn noch häufig Probleme auf den Betrieben sind. Enno Garbade, selbst Ausbilder im Kreis Wesermünde, begriff nicht, warum solche schwarzen Schafe trotzdem noch Auszubildende finden: „Mir fehlt jedes Verständnis, dass einige den Lehrling nach Abzug von Kost und Logis mit 100€ im Monat nach Hause schicken.“ In Zeiten von Facebook und WhatsApp würden sich schlechte Ausbilder unter den Lehrsuchenden doch sehr schnell herumsprechen. Doch was tun wenn solche Probleme auftauchen? Bringe das Gespräch mit dem Lehrling und dem Ausbilder nichts, fährt Schulte Boris mit Unterstützung durch Praktiker auf den Betrieb um den Ausbilder dort zur Rede zu stellen.  


Ausbilder und Lehrling müssen zusammenpassen


Garbade sah das Herzstück der Ausbildung ebenfalls in der Beziehung zwischen Ausbilder und Lehrling: „Wir müssen den jungen Leuten den Spaß an der Arbeit vermitteln.“ Doch wie finde ich den passenden Lehrling für meinen Betrieb? Garbade riet als zukünftiger Ausbilder beim Vorstellungsgespräch mit dem Jugendlichen alleine zu reden. So fänden Sie heraus, wie motiviert er wirklich sei, die Ausbildung durchzuziehen. „Manchmal ist es nämlich nur Papas Wunsch, dass der Junge Landwirt lernen soll“, so Garbade. Danach würden die angehenden Azubis vor der Lehre noch zwei bis drei Wochen zu Probe bei dem niedersächsischen Sauenhalter arbeiten, damit beide Seiten herausfinden könnten, ob es auch wirklich passe. 


Berufsschullehrer mit Stallgeruch


Erwin Köster, Berufsschullehrer in Münster, sprach Probleme in den Berufsschulen an: „Die Ausbildungsqualität der Berufsschule steht und fällt mit den Lehrern. Ein Lehrer muss für den Beruf brennen, den er unterrichtet.“ Doch viele hätten keinen Stallgeruch mehr, sodass die Schüler sie nicht ernst nehmen würden. Dazu beitragen würde auch das Agrarstudium, das viel zu speziell sei mit zu wenig Praxisbezug. 


Handwerk zeichnet gute Ausbilder aus


Für Impulse fern von der Landwirtschaft sorgte Bettina Wolf-Moritz, Bildungsbeauftragte der Handwerkskammer Hannover. Das Handwerk habe laut Wolf-Moritz nämlich ähnliche Herausforderungen wie die Landwirtschaft in punkto Fachkräftemangel zu meistern. Damit die Ausbilder die Qualität ihrer Ausbildung besser einschätzen könnten, biete die Handwerkskammer neben regelmäßigen Ausbildertreffen, Workshops für Ausbilder und einen Qualitätscheck für Ausbildungsbetriebe an. „Mit dem Siegel des Qualitätschecks werben Sie für sich als guter Ausbildungsbetrieb“, so Wolf-Moritz.

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