Der Bayerische Bauernverband (BBV) bleibt bei seiner ablehnenden Haltung gegenüber der sogenannten Gleichstrompassage Süd-Ost. Die Notwendigkeit der Stromtrasse, die dem BBV zufolge Mittelfranken in Mitleidenschaft ziehen würde, könne aus den vorliegenden Daten nicht festgestellt werden, erklärte Verbandsvizepräsident Günther Felßner in München zur Stellungnahme des Verbandes zum Netzentwicklungsplan 2014.
Nachdem die Land- und Forstwirtschaft in den zurückliegenden Jahren stark in erneuerbare Energien investiert habe und zwischenzeitlich zur Energiewende einen regional hohen Beitrag leiste, sei nunmehr die Bundesnetzagentur aufgefordert, die Haltung der Landwirtschaft entsprechend zu gewichten. Zwar seien zur erfolgreichen Umsetzung der Energiepolitik Investitionen in die Netze notwendig, räumt der BBV ein.
Seiner Auffassung nach muss jedoch jeder Ausbau aufgrund des nachhaltigen Eingriffes in die Natur und insbesondere in das Grundeigentum sorgfältig geprüft werden. Dabei seien insbesondere weitere Entwicklungen bei der Erzeugung regenerativer Energien ebenso wie der künftige Einsatz von dezentralen Speichertechnologien zu berücksichtigen.
Der BBV vermisst im Netzentwicklungsplan eine hinreichende Rücksichtnahme auf den Erhalt produktiver landwirtschaftlicher Flächen und vorhandener Betriebsstrukturen. Eine ökologische Ausgleichsverpflichtung werde bei einer Maßnahme, die per se Bestandteil der Energiewende sei, rundweg abgelehnt, moniert der Verband. Einen möglichennaturschutzfachlichen Ausgleich hätten die Netzbetreiber grundsätzlich ohne zusätzliche Flächeninanspruchnahme zu leisten, der allein zu Lasten der Landwirtschaft gehen würde.