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BDM: Milchbauern werden aus dem Markt gedrängt

In seiner heutigen Pressekonferenz gab der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. einen Überblick über die aktuelle Situation der Milcherzeuger und die Handlungsnotwendigkeiten für dieses Jahr.

Lesezeit: 2 Minuten

Angesichts der zunehmenden Konzentration auf dem Milchmarkt und steigender Produktionskosten sieht der BDM großen Handlungsbedarf für eine Bündelung der Rohmilch auf Erzeugerebene. Den Milcherzeugern werde eine echte Marktteilnahme immer mehr erschwert. „In Mecklenburg-Vorpommern gibt es z.B. keinen Wettbewerb mehr. Wir Milchbauern müssen also sehen, das wir unsere Milch zusammenlegen und einen Preis machen, erst dann geben wir sie an die Molkereien“, sagte Peter Guhl von der Meg Milch Board. Er forderte darüber hinaus eine Abschaffung der Andienungspflicht an die Molkreien.



BDM-Vorsitzender Romuald Schaber bestätigte diese Forderung. In Dänemark beispielsweise sei man schon weiter. Dort bräuchten die Bauern nur 80 % an Arla liefern, der Rest sei frei an andere Genossenschaften lieferbar. Seine Forderung an die Bundesregierung lautet daher:

  • Unterstützung einer Bündelungs- und Informationskampagne. Viele Milchbauern wüssten das gar nicht.
  • Ermöglichung der Doppelmitgliedschaft wie in Dänemark. Das Milchpaket der EU verwehre das.
  • Überarbeitung der Krisenmechanismen. Derzeit würden sie bei einem Milchpreis von 21 Cent greifen; besser seien 30 Cent. Wird diese Grenze erreicht, müsste es freiwillige Mengenstilllegungen geben sowie ein Aussetzen der Quotenzuteilung von 1 %, bis der Markt wieder stabil ist. Zur Umsetzung empfahl Schaber der Regierung, schnellstmöglich mit dem größten Milchlieferanten in Europa, Frankreich, zu sprechen.


In der Pressekonferenz ging der Vorsitzende auch auf das Milchpaket der High-Level Group ein. „Gut ist die Möglichkeit, Branchenverbände gründen zu können. Das bringt nur nicht viel, weil sie von der Kartellgesetzgebung her keine Absprachen treffen dürfen“, kritisierte Schaber. Er bemängelte zudem die unterschiedlichen Vertragsgestaltungen in der EU, die zu Ungerechtigkeiten führen. Kritik ernteten darüber hinaus die aus Sicht der BDM unzureichenden Bündelungsgrenzen sowie die Ungerechtigkeit bei der Ursprungskennzeichnung. „Regionale Anbieter dürfen ihre Produkte kennzeichnen, der Gesamtmarkt darf das bei Milch aber nicht.



BDM-Sprecher Hans Foldenauer formulierte abschließend die Ziele für 2012: „Unser Hauptaugenmerk wird darauf gerichtet sein, wie die Milcherzeuger nachhaltig ihre Wertschöpfung durch ihre Markterlöse erzielen können. Wir halten das auch im Sinne der Vitalität der ländlichen Räume für eine wichtige gesellschaftliche Aufgabenstellung.“ Dazu zählen ein unabhängiges Marktmonitoring, schnelle, verbindliche Marktanpassungsschritte ebenso wie die Flexibilität im Produktionsverhalten. (ad)

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