"Wir müssen unseren Protest noch besser sichtbar machen und mehr Präsenz auf den Straßen zeigen, z.B. mit Demonstrationen." Das hat der Vorsitzende des BUND, Hubert Weiger, am Freitag in Bad Hersfeld vor der Bundesdelegiertenversammlung gefordert.
Der angriffslustige Bayer rief die Mitglieder auf, die Protestbereitschaft zu forcieren und wieder mehr Kampagnen zu veranstalten. "Fachliche, kompetente Arbeit allein reicht nicht. Neue Allianzen im Kampf gegen die Mächtigen in Politik und Wirtschaft sind wichtig“, so Weiger. Als Hauptfeindbild sieht der Naturschützer hierbei die größeren Landwirtschaftsbetriebe, gegen deren Einfluss der BUND „ein Bündnis aus Umweltschützern, Bauern und kritischen Verbrauchern" entgegensetzen müsse, zitiert ihn der Mannheimer Morgen.
Der Siegeszug der agrar-industriellen Massentierhaltung in Deutschland müsse gestoppt werden, forderte Weiger. Sonst habe eine bäuerliche Landwirtschaft keine Perspektive mehr, auch die deutsche Kulturlandschaft würde ihr Gesicht verlieren. "Da gibt es auch einen Zusammenhang für das Überleben von tausenden Tier- und Pflanzenarten." Für die Vielfalt von Lebensräumen und die Sicherung von Landwirtschaft und Naturschutz wolle er sich einsetzen.
Am Donnerstag war Weiger noch in den TV-Nachrichten zu sehen, wie er mit den anderen Naturschutzorganisationen den Klimagipfel in Warschau aus Protest vorzeitig verließ. "Die Untätigkeit der Regierungen lässt den Verbänden keine andere Wahl, als die noch verbleibenden Verhandlungstage zu boykottieren", so der BUND-Vorsitzende.(ad)