Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat Verstöße gegen das Tierwohl in der Landwirtschaft als nicht akzeptabel bezeichnet; bei der Verbesserung der Lage der Tiere sieht er aber auch Handel und Verbraucher in der Pflicht.
Auf dem Landwirtschaftstag der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Linstow erklärte Backhaus, auf der einen Seite gebe es zu viele Beispiele, wo Tierhalter nicht die gesetzlichen Vorgaben einhielten und tierschutzrechtliche Standards unterliefen. Dies könne und dürfe nicht geduldet werden. Gleichzeitig scheine es aber auch gesellschaftlich „im Trend“ zu sein, sich gegen die sogenannte Massentierhaltung zu stellen, ohne so richtig definieren zu können, was das sei.
Ein Problem ist aus Sicht des Ministers, dass viele Verbraucher mittlerweile sehr weit von landwirtschaftlicher Produktion entfernt und deshalb von Grund auf skeptisch sind. Dies war nach seinen Angaben auch ein Grund, weshalb sich die Regierungsparteien im Bund in ihrem Koalitionsvertrag für einen wissenschaftlichen Diskurs zu artgerechten Bestandsobergrenzen in Deutschland ausgesprochen haben.
Initiativen für ein besseres Tierwohl sieht Backhaus nach eigenen Angaben generell positiv. Diese dürften jedoch nicht zu einer Imagekampagne des Lebensmitteleinzelhandels werden, bei der sich in letzter Konsequenz kaum etwas ändere. „Am Ende ist die Landwirtschaft selbst gefragt, durch Transparenz und Information das Vertrauen des Verbrauchers in die Tierhaltungsbedingungen und die so erzeugten Produkte zu stärken“, so der SPD-Politiker.