Das Verbändebündnis "Greifswalder Gruppe" aus Mecklenburg-Vorpommern fordert in einem Aktionsprogramm eine „grundsätzlich andere Agrarpolitik“, bei der die Förderung für „agrarindustrielle Verfahren und Unternehmen“ schrittweise zu beenden sei.
Leitbild einer zukunftsorientierten Landwirtschaft soll nach dem Willen der Gruppe eine „moderne, über Generationen nachhaltige und an geschlossenen Kreisläufen orientierte Wirtschaftsweise“ sein. Dabei soll vor allem eine bäuerliche und ökologisch geprägte Landwirtschaft gefördert werden.
Ferner verlangt das Bündnis ein Moratorium für den Verkauf in öffentlicher Hand befindlicher Flächen, insbesondere solcher der Landgesellschaft und der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG). Die Pachtverträge der öffentlichen Hand, der Landgesellschaft und der BVVG mit „agrarindustriellen Betrieben“ sollen nicht verlängert werden, sofern bäuerliche Landwirtschaftsbetriebe als Pächter zur Verfügung stehen. Landwirtschaftliche Neugründer sollen laut der Greifswalder Gruppe in Zukunft bevorzugt werden.
Mit Blick auf die Forderungen des Bündnisses bekannte sich Landwirtschaftsminister Till Backhaus ausdrücklich zu einer bodengebundenen, bäuerlichen Landwirtschaft, die „den ländlichen Raum lebenswert hält“. Er widersprach der Gruppe jedoch beim Thema Bodenvergabe: So habe das Land Mecklenburg-Vorpommern keinen Einfluss auf die Verkaufsmodalitäten des Bundes, die die Vorgaben der BVVG bildeten. Auch verkaufe das Land keine eigenen Flächen, sondern verpachte sie lediglich. Diese Verpachtung sei überdies an besondere Kriterien gebunden, die auf den Erhalt von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung im ländlichen Raum abzielten. Davon profitierten insbesondere die ökologisch wirtschaftenden Betriebe, betonte der SPD-Politiker.