Die Landwirte in den baltischen Staaten sehen sich gegenüber ihren Konkurrenten in den alten EU-Mitgliedstaaten bei den Direktzahlungen stark benachteiligt. Im Hinblick auf die anstehende Agrarreform wollen sie Mitte November in Brüssel für höhere Flächenbeihilfen protestieren.
Wie die russische Zeitung „Landleben“ berichtete, haben Landwirte angekündigt, von Tallinn aus mit Traktoren bis nach Brüssel zu fahren, um dort ihre Unzufriedenheit mit der EU-Agrarpolitik zum Ausdruck zu bringen. Die Teilnehmer der Demonstration rechnen für die mehr als 2 000 km lange Strecke mit einer Fahrtzeit von etwa zehn Tagen. Unterwegs wollen sie in mehreren Städten zusammen mit jeweils heimischen Bauern Protestkundgebungen veranstalten.
In Brüssel soll dann gegenüber der Europäischen Kommission die Forderung vorgetragen und erläutert werden, wonach die Agrarfördermittel innerhalb der nächsten zwei Jahre auf mindestens 80 % des EU-Durchschnitts anzuheben sei. Dieser liegt nach Angaben der Bauernverbände in Estland und Lettland derzeit bei etwa 270 Euro/ha. Die estischen Landwirte erhalten dagegen lediglich 90 Euro/ha. (AgE)