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Bartmer: Städter machen die Politik für ländliche Regionen!

Der politische Wille richtet sich immer stärker nach dem Erfahrungshorizont der urbanen Zentren. Und überhaupt: Ist es sinnvoll, dass der ländliche Raum immer stärker Gegenstand des detaillierten gestalterischen Willens der Politik wird? DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer sagt entschieden „Nein“ und erklärt warum.

Lesezeit: 2 Minuten

Der politische Wille richtet sich immer stärker nach dem Erfahrungshorizont der urbanen Zentren. Und überhaupt: Ist es sinnvoll, dass der ländliche Raum immer stärker Gegenstand des detaillierten gestalterischen Willens der Politik wird? DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer sagt entschieden „Nein“ und erklärte den 600 anwesenden Mitgliedern am Mittwoch bei den DLG-Unternehmertagen auch warum.

 

„Wenn staatliches Handeln über ein vernünftiges Maß hinausgeht, hemmt das die Kräfte von Menschen, die in ländlichen Räumen leben, diese detailliert kennen und entwickeln wollen“, so der Präsident. Vielmehr benötigten insbesondere Landwirte einen Spielraum für unternehmerische Entscheidungen. Kreativität, Innovationskraft und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, gelte es zu fördern.

 

Deutliche Kritik äußerte Bartmer an der „immer kürzeren Halbwertszeit politischer Zusagen“. Dieses Verhalten stelle für die Landwirtschaft ein großes Risiko dar. Gefragt sei der landwirtschaftliche Unternehmer, der eigene Entscheidungen treffe, nicht angetrieben von staatlicher Feinsteuerung, sondern indem er selbst Verantwortung für sein Handeln übernehme, „ob er nun Weizen anbaut, Schweine füttert oder Bioenergie produziert“.

 

Bartmer wünscht sich „die Unbestechlichkeit des Staates bei dessen Rolle als Grundbesitzer, wenn er in Ausschreibungen von Verpachtungen über wenige Jahre hinweg Höchstpreise durchsetzt“. Wie sich diese Art zu verpachten mit der Forderung nach nachhaltigen Bewirtschaftungssystemen verbinden lasse, bleibe ein Rätsel. Der staatlichen Bundesverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) empfahl der Landwirt einen Blick in Archive der preußischen Domänenverwaltung.

 

Prof. Dr. Harald Grethe, Universität Hohenheim, berichtete während der DLG-Unternehmertage von einer „deutlichen Lücke zwischen der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Landwirtschaft und dem Anspruch an die Landwirtschaft“. Die Lücke kann nach Auffassung des Agrarwissenschaftlers von zwei Seiten geschlossen werden: Mittels Kommunikation und Wahrnehmung moderner Landwirtschaft durch die Gesellschaft, bei gleichzeitiger Anpassung der modernen Landwirtschaft an die gesellschaftlichen Ansprüche.

 

Hohe nationale Standards, so Grethe, könnten jedoch erhebliche Kosten verursachen. „Selbst, wenn die Kosten volkswirtschaftlich zu vertreten sind, führen sie unter Umständen zur Verlagerung der Produktion“. Damit werde das eigentliche Politikziel, zumindest teilweise, verfehlt. Staatliche und private Lösungen müssten das verhindern. (ad)

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