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Bauer Willi: Die Agrarwende ist nicht neu

Auch "Bauer Willi" hat am Wochenende den Kommentar "Das wird ein zäher Zweikampf!" von top agrar-Chefredakteur Dr. Ludger Schulze Pals gelesen. Sein anschließendes Urteil: Die Agrarwende ist nicht neu. Laut Willi wurde die Agrarwende bereits 2001 von Frau Künast formuliert und im Januar 2015 erneut ausgerufen.

Lesezeit: 4 Minuten

Auch "Bauer Willi" hat am Wochenende den Kommentar "Das wird ein zäher Zweikampf!" von top agrar-Chefredakteur Dr. Ludger Schulze Pals gelesen. Sein anschließendes Urteil: Die Agrarwende ist nicht neu.


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Laut Willi wurde die Agrarwende bereits 2001 von Frau Künast formuliert und auf der Neujahrsklausur der Grünen im Januar 2015 erneut ausgerufen. "Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Aussagen von 2001 und heute zu vergleichen. Die Zusammenfassung: Alles beim Alten, nur noch ein paar Forderungen und Verbote mehr", schreibt der Landwirt aus dem Rheinland.


Und weiter heißt es in seiner Analyse:


"Das „Magische Sechseck der Agrarwende“ von Renate Künast, hatte zum Ziel, den Anteil der ökologischen Landwirtschaft in 10 Jahren auf 20% zu steigern. Sie wandte sich damals damit an die sechs gesellschaftlichen Gruppen:

  1. Der Konsument soll anhand von Labels Einfluss auf die Produktion der Lebensmittel nehmen
  2. Die Landwirte sollen mehr Klasse als Masse produzieren und ein Bündnis mit der Natur eingehen sowie mehr direkt und regional vermarkten
  3. Die Futtermittelindustrie soll, angesichts der BSE-Krise, qualitativ hochwertige  Futtermittel herstellen
  4. Die Lebensmittelindustrie soll mehr Klasse statt Masse produzieren
  5. Dem Einzelhandel wurde Wandel durch Handel abgefordert
  6. Die Politik soll sich für eine ökologische Landbewirtschaftung, artgerechtere Tierhaltung und die Sicherung der Arbeitsplätze im ländlichen Raum einsetzen.


Was ist aus diesen Plänen geworden:


Zu 1. Die Anzahl von Labels ist inzwischen so unübersichtlich geworden, dass der Durchschnitts-Konsument kaum noch eine Unterscheidung vornehmen kann.


Zu 2. Der Export von Agrar- und Ernährungsgütern ist von 30,4 Mrd. € im Jahr 2001 auf 62,2 Mrd. € im Jahr 2012 gestiegen.


Zu 3. Bis auf kriminelle Machenschaften bzw.  mit natürlichen Stoffen (Pilze) befallene Futtermittel wurden keine vorsätzlich herbeigeführten Verunreinigungen festgestellt.


Zu 4. siehe zu 2.


Zu 5. Der Anteil von Discountern und Supermärkten ist stark gestiegen, der klassische Lebensmitteleinzelhandel hat deutlich an Marktanteil verloren.


Zu 6. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche ist von 3,7% in 2001 auf 6,4% in 2013 gestiegen aber noch immer von dem Ziel 20% weit entfernt. Die Zahl aller landwirtschaftlichen Betriebe (über 5 ha)  ist von 434.130 in 1999 auf 260.500 in 2013 gesunken."


Beschluss der grünen Neujahrsklausur


Bauer Willi zitiert anschließend aus dem Beschluss der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen von der Neujahrsklausur in Weimar am 9. Januar 2015. Die Ziele von 2001 hat er kursiv in Klammern gesetzt.


„Wir Grünen wollen eine Agrarwende hin zu einer Landwirtschaft, die mit der Natur arbeitet und nicht gegen sie (2001: Bündnis mit der Natur).


Wir wollen eine Landwirtschaft, die Tiere artgerecht behandelt (2001: artgerechte Tierhaltung) die das Klima schützt und die Artenvielfalt bewahrt.


Eine Landwirtschaft, die Bäuerinnen und Bauern jenseits des Wachsens oder Weichens eine Perspektive bietet. (2001: Sicherung der Arbeitsplätze im ländlichen Raum)…..und eine Politik, die den regionalen und ökologischen Anbau stärkt(2001: sowie mehr direkt und regional vermarkten).


Eine Politik, die gute Lebensmittel fördert (2001: mehr Klasse statt Masse) und für Verbraucher klar erkennbar macht, was sich hinter bunten Verpackungen verbirgt(2001: soll der Konsument anhand von Labels Einfluss auf die Produktion der Lebensmittel nehmen)“


Das 7-Punkte-Programm sieht laut den Grünen vor:


  1. Bäuerliche Betriebe, die umwelt- und tierverträglich wirtschaften, müssen unterstützt werden
  2. Bau weiterer Massentierhaltungsanlagen und die Verseuchung des Grundwassers mit Nitrat müssen gestoppt werden
  3. Der Antibiotikamissbrauch muss gestoppt werden
  4. Anbauverbote für alle Gen-Pflanzen, (Anmerkung: alle Pflanzen enthalten Gene) Stopp der Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen, Kennzeichnung von Lebensmittel von mit Gentechnik gefütterten Tieren (Anmerkung: mit Gentechnik gefütterte Tiere? verstehe ich nicht)
  5. Anteil von regional und ökologisch erzeugten Lebensmittel in der Schulverpflegung ausbauen
  6. Transparente Kennzeichnung von Gen-Food, (Anmerkung: was ist Gen-Food?) ...Nährwertampel…, Herkunftskennzeichnung von Fleisch, mehr Verbraucherinformationen
  7. In Entwicklungsländern bäuerliche Landwirtschaft unterstützen, daher Beenden der öffentlich-privaten Partnerschaft der Bundesregierung mit der Großindustrie.


Willis persönliches Fazit


Was für uns Landwirte dabei herauskommen würde ist nach Ansicht von Bauer Willi ein weiteres Ausufern der Bürokratisierung, eine Verschärfung der Auflagen, eine deutliche Kostensteigerung, ein weiteres Verbot von Produktionsmittel und der Verzicht auf technischen Fortschritt. "Wie soll ich da meinen Hof mit 40 ha noch überlebensfähig halten? Ich werde wohl an einen Großbetrieb verpachten müssen. Tja, so ist das eben: Wachsen oder weichen! Schade? Ja, aber dann habe ich mehr Zeit zum Schreiben…", so der Landwirt abschließend.


Den vollständigen Text lesen Sie unter www.bauer-willi.com

Für Diskussionen empfielt Bauer Will die Facebookseite www.facebook.com/derbauerwilli

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