Auf den steigenden Preisdruck infolge des russischen Importverbots für europäische Agrarerzeugnisse hat der mittelfränkische Präsident vom Bayerischen Bauernverband (BBV), Günther Felßner, aufmerksam gemacht und Reaktionen von Politik und Wirtschaft gefordert.
Zwar beuge sich der Anteil der deutschen Exporte nach Russland im einstelligen Prozentbereich; jedoch würden Handelsströme anderer Länder verstärkt nach Deutschland umgelenkt, erläuterte Felßner in der vergangenen Woche die aktuellen Marktentwicklungen. Zusammen mit einem weltweit hohen Angebot werde damit der gesamte Nahrungsmittelsektor preislich negativ beeinflusst. Darüber hinaus nutzten die Discounter die Marktveränderungen, um zusätzlich einen deutlichen Preisdruck auf die gesamte Wertschöpfungskette im Lebensmittelsektor auszuüben.
„Letztlich zahlen somit die Bauern die Zeche“, beklagte Felßner. Erlösrückgänge träfen derzeit vorrangig die Ferkelerzeuger und Schweinefleischproduzenten, aber auch die Getreide-, Kartoffel-, Zucker- und Milchlieferanten. In dieser Situation müssten die Lebensmittelunternehmen „mehr Verantwortung für die gesamte Wertschöpfungskette“ übernehmen. Die Bundesregierung rief der BBV-Präsident dazu auf, die bereits seit langem geforderte steuerfreie Risikoausgleichsrücklage auf den Weg zu bringen.