In der aktuellen Diskussion um die von der EU-Kommission geforderten Novellierung der Düngeverordnung hat Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt den Verhandlungen gute Aussichten versprochen.
Eindeutig positioniert sich der Minister „gegen starre und pauschale Obergrenzen in der Ausbringung sowie gegen starre Fristen“, zeigt sich der Deutsche Bauernbund zuversichtlich.
Aus Sicht der bäuerlichen Betriebe in Ostdeutschland sei es wichtig, dass bei der Erfassung der Nährstoffgehalte sowohl von Stickstoff, als auch Phosphor, die großen regionalen Unterschiede innerhalb Deutschlands berücksichtigt werden (z. B. zwischen reinen Ackerbauregionen und Regionen mit konzentrierter Tierhaltung).
Um Emissionen wirkungsvoll einzudämmen sind diese verursacherbezogen zu ermitteln und nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ über alle gleichmäßig zu verteilen, so der Bauernbund.
"Besonders in den neuen Ländern, in denen zum Teil Großbetriebe mit agrarindustrieller Tierhaltung über mehrere Dörfer „herrschen“, darf die Ausbringung der organischen Dünger nicht konzentriert an einem Ort erfolgen, sondern höhere Transportwege müssen durchaus einkalkuliert werden. Gleiches gilt für die Ausbringung aus Biogasanlagen", erklärt dazu Vereinspräsident Kurt-Henning Klamroth,
Bezüglich der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der damit verbundenen Verbesserung der allgemeinen Situation in den Wasserläufen hatte der Deutsche Bauernbund schon vor einigen Jahren klargestellt, dass nicht die Landwirtschaft Verursacher für hohe Belastungswerte des Wassers ist, sondern eher eine qualitätsverbessernde Funktion durch die Verdünnungseffekte hat. Bei den damals untersuchten Proben, die ausschließlich aus den sog. „KAP“-Gräben gezogen wurden, lagen die Werte des Meliorationswassers deutlich unter den Höchstwerten und entsprachen in der weit überwiegenden Anzahl sogar den Trinkwassernormen.
Die vorhandenen Messstellen (auch Belastungsmessstellen) wurden in der Vergangenheit so ausgewählt, dass sie bereits vor 1995 deutlich erhöhte Werte auswiesen. Der Berufsstand fordert eine Überarbeitung des Messstellennetzes, damit nur dort weiterführen Maßnahmen eingeleitet werden, wo diese auch notwendig sind.
„Wir sind dem Bundesminister außerordentlich dankbar, dass er die gesamte Dünger-VO nochmal auf den Prüfstand stellen will, damit die Forderungen für uns Bauern am Ende auch umsetzbar bleiben und wir nicht der „Buhmann“ für Dinge sind, die wir gar nicht verschuldet haben“, so Klamroth abschließend.