Der Präsident des Bauernbundes Brandenburg, Karsten Jennerjahn, hat sich zusammen mit dem Bauernbundpräsidenten in Sachsen, Roland Freiherr von Fritsch, an den neuen schwedischen Regierungschef Stefan Löfven gewandt und seine braunkohlekritischen Ansichten dargelegt.
Laut einer Pressemitteilung aus der vergangenen Woche bestreiten sie in ihrem Schreiben an Löfven die Argumente der Ministerpräsidenten in Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke und Stanislaw Tillich, zur Braunkohle für die Wirtschaftsstruktur der Lausitz und das Gelingen der Energiewende in den ostdeutschen Bundesländern.
Woidke und Tillich hatten sich vier Tage früher an den schwedischen Regierungschef gewandt. Die von den Ministerpräsidenten angegebene Zahl von 30 000 angeblich von der Braunkohle abhängigen Arbeitsplätze sei „unseriös hochmanipuliert"; zudem werde die Ausbeutung der genehmigten Tagebaue und Landschaftsreparatur noch Jahrzehnte arbeitsplatzwirksam bleiben, betonten Jennerjahn und Fritsch. Sie sprachen von einer „Lähmung der Region durch die Braunkohle-Lobby“, die mit der Neuausrichtung von Vattenfall zugunsten eines wirtschaftlichen Aufbruchs beendet werden könne.
„Die Braunkohleverstromung hat in nicht einmal einem Jahrhundert rund ein Viertel der land- und forstwirtschaftlichen Nutzfläche der Lausitz vernichtet, unfruchtbare Kippen und tote Restseen zurückgelassen, auf denen in für Menschen absehbarer Zeit kein produktives Wirtschaften möglich sein wird", so die Bauernbundpräsidenten. Auch die Zerstörung der Dörfer und die Entwurzelung ihrer Bewohner sei „ein Akt der Barbarei“. Die schwedische Regierung hatte angekündigt, als Vattenfall-Haupteigentümer die Braunkohlepläne des Konzerns zu stoppen.