Die Bauern rücken den Politikern auf die Pelle: In Osnabrück demonstrierten am Samstag mehr als 200 Landwirte und ihre Familienangehörigen gegen die Agrarpolitik der Grünen und die vom niedersächsischen Landwirtschaftsminister Christian Meyer geforderte Agrarwende.
Anlass für die öffentlichkeitswirksame Aktion war die Landesdelegiertenkonferenz der Partei, die an diesem Tag in Osnabrück stattfand, berichtet das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben. Mit Trillerpfeifen machten die Bauern aus dem Landkreis auf sich aufmerksam; Parolen wie „Perspektive statt Agrarwende“ oder „Dank Rot-Grün stirbt die Landwirtschaft“ standen auf den Transparenten. Die Bauern sehen die Existenz vieler kleinerer und mittlerer Betriebe gefährdet.
Albert Schulte to Brinke, Vorsitzender des Osnabrücker Landvolkverbandes, forderte von der Politik Argumente statt Ideologie. Landwirtschaft sei kompliziert und tauge nicht als Spielball der Politik. Polemik sei bei der Auseinandersetzung um den Weg der Landwirtschaft nicht angebracht.
Die Tierhalter hätten nichts gegen echte und wissenschaftlich abgesicherte Verbesserungen im Sinne des Tierwohls einzuwenden, so Schulte to Brinke. Aber das Land Niedersachsen dürfe nicht im Alleingang vorpreschen.
Johannes Schürbrock aus Neuenkirchen bemängelte den Stil der Landesregierung. Der ehrliche Dialog, zu dem die Landwirtschaft bereit sei, scheitere bisher an der Ideologie von Minister Meyer, zitiert das Wochenblatt.