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Bestürzung über Antibiotikabericht der ZEIT

Der Bauernverband hat sich am Donnerstag sehr über den veröffentlichten Artikel "Die Rache aus dem Stall" in der Wochenzeitung „Die Zeit“ geärgert. Laut DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken verschweigt der Bericht die Anstrengungen und deutlichen Verbesserungen der Landwirtschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Bauernverband hat sich am Donnerstag sehr über den veröffentlichten Artikel "Die Rache aus dem Stall" in der Wochenzeitung „Die Zeit“ geärgert. Laut DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken verschweigt der Bericht die Anstrengungen und deutlichen Verbesserungen der Landwirtschaft und bedient sich längst widerlegter Behauptungen.


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So verweist Krüsken auf aktuelle Zahlen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), die eine sinkende Gesamteinsatzmenge von Antibiotika für die Nutztier- und Heimtierhaltung dokumentieren. Krüsken weiter: „Mit diesem transparenten Monitoringsystem, das so nur für die Nutztierhaltung umgesetzt wird, wird der Antibiotikaeinsatz weiter reduziert werden können. Dies muss uns letztlich aber auch in der Humanmedizin gelingen, wo wir steigenden Antibiotikaeinsatz registrieren.“   


Auch mit Blick auf mögliche Resistenzbildungen, die von der „Zeit“ ursächlich der Nutztierhaltung zugeordnet werden, sprechen die Fakten nach Meinung des DBV-Generalsekretärs eine andere Sprache. So waren laut Robert-Koch-Institut im Jahr 2012 rund 5 % der in Krankenhäusern nachgewiesenen multiresistenten Bakterien der Nutztierhaltung zuzuordnen. Damit stammen 95 % aus anderen Quellen. Auch die besonders wertvollen Reserveantibiotika schlagen nach BVL-Angaben lediglich mit einem Prozent der Anwendungen in der Nutztierhaltung zu Buche. Deren Einsatz ist damit die absolute Ausnahme, wie Krüsken erläutert. 


Einen weiteren Hinweis dafür, dass die Ursache der Bildung resistenter Keime in der Humanmedizin selbst liegt, liefert überdies eine Studie der Krankenkasse DAK. Demnach waren im Jahr 2013 rund 30 % der Antibiotikaverordnungen in der Humanmedizin mit Blick auf die Diagnose fragwürdig und nicht unbedingt medizinisch notwendig. 


Bedauerlicherweise spart der „Zeit“-Artikel diese und zahlreiche weitere Fakten gänzlich aus, obwohl die Landwirtschaft und die Wissenschaft immer wieder angemahnt haben, dass die Problematik von Resistenzbildungen gegen Antibiotika nur mit einem ganzheitlichen Ansatz für die Nutztierhaltungs-, die Human-, und auch die Haustiermedizin bewältigt werden kann.


Die Einseitigkeit der Berichterstattung, deren Ziel offensichtlich nicht die ausgewogene Darstellung der recherchierten Fakten war, dokumentiert sich überdies in der Wiedergabe eines Gesprächs mit DBV-Vizepräsident Werner Hilse. Statt seine fachlichen Erläuterungen zu zitieren, werden subjektive atmosphärische Wahrnehmungen der Redakteure wiedergegeben.  


Schwarz schreibt offenen Brief an ZEIT-Chefredakteur


Der Start der neuen Serie in der Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“ mit dem Titel „Die Rache aus dem Stall“ veranlasste Werner Schwarz, Präsident des Schleswig-Holstein und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes zu einem offenen Brief an den Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Mehr bei Facebook...


Auch die ISN zeigt sich empört: Die Tierhalter sind ja bezüglich der medialen Berichterstattung einiges gewohnt. Doch die aktuelle Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit übersteigt vieles, was bisher schon an Unsäglichkeiten veröffentlicht wurde. Der Tierhalter als gewissenloser Massenmörder aus dem Stall, der die unschuldige Bevölkerung auf dem Gewissen hat. Welches Interesse sollte der Landwirt eigentlich daran haben, andere Leute mit MRSA-Keimen anzustecken? Hier wird eine ganze Branche pauschal verunglimpft. Wunderbar einfach, wenn man einen Schuldigen ausgemacht hat. Dann braucht man andere Dinge ja nicht mehr zu hinterfragen. Die ISN hat dazu einen Faktencheck erstellt.


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