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Bauernverband prangert verzerrende Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung an

„In letzter Zeit fällt uns zunehmend auf, dass Ihre Berichterstattung und Kommentierungen zur deutschen Landwirtschaft, zu den Agrarmärkten und zur Tierhaltung nicht nur einseitig ausfallen, sondern auf verzerrenden, unvollständigen und zum Teil unrichtigen Darstellungen beruhen.

Lesezeit: 3 Minuten

„In letzter Zeit fällt uns zunehmend auf, dass Ihre Berichterstattung und Kommentierungen zur deutschen Landwirtschaft, zu den Agrarmärkten und zur Tierhaltung nicht nur einseitig ausfallen, sondern auf verzerrenden, unvollständigen und zum Teil unrichtigen Darstellungen beruhen.“ Das schrieb der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, an die Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung.


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Der DBV kritisiert, dass der Verband fast ausschließlich als „Schuldiger“ oder „Verursacher“ für angebliche Fehlentwicklungen in den Agrarmärkten und in der Landwirtschaft benannt werde. Immer wieder würden einseitige und zum Teil abstruse Zusammenhänge konstruiert, die einer Überprüfung in der Realität nicht standhalten. „Bei aller Kritik und Dialogfähigkeit können wir diese Art der Berichterstattung nicht mehr als `kritische Analyse´ oder als `journalistisch distanzierte, sachliche Aufklärung der Leser´ bewerten“, so Krüsken weiter. Vielmehr sehe der DBV darin häufig ein Zurechtbiegen von Fakten, das die Regeln der Fairness und journalistische Grundsätze verletze.

 

Konkret bezieht sich der Generalsekretär auf den jüngsten Artikel „Vergesst den Weltmarkt“ vom 10. Oktober. Dieser sei völlig von der Realität entrückt und erinnere eher an eine Verschwörungstheorie. Dort würden Thesen aufgestellt, die Fakten ausblenden oder nicht auf sachgerechter Recherche beruhen. Unter anderem behauptet die Zeitung, der Bauernverband sei schuld an der Preismisere, da er seine Mitglieder mit einer verkündeten Wachstumsstrategie geradewegs in die Krise manövriere. Milchbauern hätten aufgrund der angeblichen Exportstrategie des Verbandes investiert und sich „verspekuliert“, mit der Folge, dass heute „mehr Kühe in den Ställen stehen“. In dem Schreiben an die Redaktion stellt der DBV die Vorwürfe in neun Punkten richtig:


  1. Der DBV berät und steuert nicht die Landwirte bei ihrer Betriebsentwicklung. Die Betriebsleiter sind Unternehmer und entscheiden selbst.
  2. Staatliche Mengen- und Marktregulierung sind vorbei. Die Milchquote beispielsweise hat erwiesenermaßen nicht funktioniert. In dieser Zeit gaben 3 von 4 Milchbauern auf.
  3. Der DBV propagiert keine Weltmarktstrategie, sondern muss sich der Tatsache stellen, dass der Einfluss internationaler und globaler Märkte auf die Landwirtschaft ständig gewachsen ist. Am Weltmarkt kommt keiner vorbei.
  4. Die EU ist immer noch Nettoimporteur von Lebensmitteln und Agrarerzeugnissen. Deutschland ist nach wie vor weit davon entfernt, die internationalen Märkte aufzurollen. Kernmarkt bleibt der heimische Markt. Der Export schafft für die deutschen Landwirte jedoch auch in diesem Rahmen zusätzliche Wertschöpfung.
  5. Deutsche Agrarprodukte sind weltweit gefragt weil sie hochwertig, nicht weil sie billig sind.
  6. Gerade die indirekten Auswirkungen des Russland-Embargos zeigen eindrücklich, dass man den Weltmarkt de facto nicht aussperren kann.
  7. 70 Mio. Euro Hilfspaket der Steuerzahler: Das ist nur ein Teil desjenigen Betrages, den die Milchbauern als Superabgabe vorher bezahlen mussten und zwar für einen nutzlosen Mechanismus aus der Zeit der staatlichen Mengensteuerung.
  8. Der Milchviehbestand in Deutschland ist nach dem Ende der Milchquote nicht vergrößert worden, wie die SZ behauptet. Grundsätzlich hat er in den vergangenen Jahren tendenziell sogar abgenommen.
  9. Mit mehr als 90 % der Bauern in Deutschland, die freiwillig Mitglied im DBV sind, repräsentiert der DBV das Leitbild des unternehmerischen bäuerlichen Familienbetriebs. Eine verbandliche Ausrichtung auf „Megaställe“, Hormone und Antibiotika in der Tierhaltung existiert nicht.


Die Reaktion von Friedrich Ostendorff von den Grünen darauf ist wenig schmeichelhaft:

Ostendorff mit deutlicher Kritik an Brief des Bauernverbandes (22.10.2015)

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