Der Agrarsektor steht nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden der BayWa AG, Prof. Klaus Josef Lutz, vor einem Entwicklungssprung. Die Digitalisierung werde in den kommenden Jahren zu erheblichen Produktivitätsfortschritten führen, prognostizierte Lutz in Berlin.
Der BayWa-Chef sprach im Zusammenhang mit der sogenannten „Industrie 4.0“ von revolutionären Herausforderungen für die Landwirtschaft. Die Dynamik, mit der „Smart Farming“ in Deutschland Einzug halte, sei lange unterschätzt worden, „auch von uns“, räumte der Manager ein. Getrieben werde die Entwicklung nicht zuletzt von einer neuen Generation junger, technikfreundlicher Landwirte und deren Erwartung an die neue digitale Technik.
Lutz geht davon aus, dass derzeit etwa die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe in Ostdeutschland „Smart Farming“ nutzt. Digitale Innovationen würden in den nächsten Jahren im gesamten System Bauernhof Einzug halten und alle Regionen und Betriebsgrößen einschließen. Damit verbunden sein werde ein Schub in Richtung einer unternehmerischen und profitorientierten Landwirtschaft.
Die BayWa sieht ihrem Chef zufolge ihr neues Geschäftsfeld darin, den Landwirten integrierte und systemunabhängige Gesamtlösungen anzubieten und dabei höchstmöglichen Datenschutz zu gewährleisten. Mit dem Erwerb des Systemdienstleisters PC-Agrar werde die BayWa vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung künftig über das erforderliche Know-how verfügen.
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